Eine Haushaltsauflösung stellt Angehörige vor große emotionale und organisatorische Herausforderungen. Ob nach einem Todesfall oder beim Umzug der Eltern ins Pflegeheim – die Aufgabe erfordert nicht nur Zeit und Energie, sondern auch eine strukturierte Herangehensweise.
Wie gehen Sie die Räumung am besten an? Was passiert mit wertvollen Erinnerungsstücken und wer trägt die Kosten für die Entrümpelung? Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt den gesamten Prozess und erklären Ihnen, wie Sie die Auflösung sowohl kostensparend als auch pietätvoll gestalten können.
Bei der Haushaltsauflösung geht es darum, eine komplette Wohnung oder ein komplettes Haus auszuräumen und sich von vielen Besitztümern zu trennen. In den meisten Fällen begegnet Ihnen diese Situation, wenn Familienangehörige verstorben sind oder ältere Verwandte in ein Alters- oder Pflegeheim ziehen.
Daher ist die Haushaltsauflösung oft eine herausfordernde Arbeit, denn es ist neben Zeitaufwand und Kosten vor allem eine emotionale Reise. Stellen Sie sich vor einer Haushaltsauflösung die Frage, ob Sie sich der Aufgabe gewachsen fühlen. Diese Frage können Sie sich am besten beantworten, wenn Sie die drei großen Aspekte bewerten, die Ihnen begegnen werden:
Im Fall, dass Sie sich nicht mit der Haushaltsauflösung beschäftigen wollen oder können, sollten Sie auf eine professionelle Entrümpelungsfirma zurückgreifen. Diese kostet Sie allerdings mehr Geld als eine private Entrümpelung. Dennoch haben Sie weniger Stress und erleben keine emotionale Achterbahnfahrt.
Sobald die Haushaltsauflösung zum Thema wird, klären Sie zunächst die Zuständigkeiten und Formalitäten. Beim Todesfall eines Angehörigen sind meist die Erben für die Auflösung zuständig.
Wenn es sich um eine Wohnungsauflösung aufgrund eines Umzugs älterer Verwandten ins Alters- oder Pflegeheim handelt, benötigen Sie erst eine Vorsorgevollmacht. Dies ist für die Kündigung von laufenden Verträgen der Immobilie, wie Wasser, Strom und Internet, von Nöten. Bedenken Sie dabei, dass auch der Mietvertrag gekündigt werden muss.
Im nächsten Schritt machen Sie sich einen Überblick über das Inventar, also den Hausstand. Dabei kann es sich lohnen, im Vorfeld auf die Familie, Freunde oder die Nachbarn zuzugehen, um zu sehen, ob diese Möbel oder anderen Hausrat übernehmen wollen.
Sobald dies erledigt ist, können Sie damit beginnen, das verbleibende Inventar zu sichten und eine Entscheidung zu treffen: Was wollen Sie von den Dingen behalten, was wird verschenkt, verkauft, gespendet oder entsorgt?
Sichten Sie auch unbedingt die Dokumente, denn Testamente, Vollmachten und Verfügungen sollten unbedingt behalten werden. Andere Dokumente mit sensiblen Daten sollten nicht einfach entsorgt, sondern sicher vernichtet werden. Nachdem alle Möbel, Gegenstände und Dokumente gesichtet und weiterverwendet wurden, wartet die finale Entrümpelung auf Sie. Alle bis dahin verbliebenen Habseligkeiten werden entsorgt, damit die Immobilie am Ende leer ist.
Damit Sie im Blick behalten, welche Gegenstände welchen weiteren Zweck erfüllen, gibt es eine klare Empfehlung: Helfen Sie sich mit verschieden farbigen Aufklebern weiter, die Sie an den Möbeln und Gegenständen anbringen.
Damit können Sie auch Helfern oder einem Entrümpelungsunternehmen, die Ihnen unter die Arme greifen, ganz leicht kommunizieren, welche farbig markierten Gegenstände auf den Müll wandern, und welche weiter Verwendung finden.
Bei so gut wie jeder Haushaltsauflösung gibt es Möbel, Geräte oder Wertgegenstände, die weder sie noch Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn übernehmen wollen, bei denen es aber schade wäre, wenn sie auf dem Sperrmüll landen.
Für diese gibt es einen einfachen Tipp: Verkaufen Sie diese und minimieren Sie somit die entstehenden Kosten für die Entrümpelung. Möbel, gut intakte Elektrogeräte und Gartengeräte stellen Sie am besten auf verschiedenen Online-Portalen ein. Sofern der Preis in einem realistischen Rahmen liegt, findet sich dafür meist schnell ein dankbarer Abnehmer.
Wenn Sie beim Sichten auf Wertgegenstände wie zum Beispiel Schmuck oder Kunstgegenstände stoßen, sollten Sie mit diesen zu Experten gehen. Dort wird zum einen der Wert geschätzt, zum anderen nehmen die Kunsthändler und Juweliere Ihnen die Objekte gerne zu einem fairen Preis ab. Für alle übrigen kleineren Besitztümer wie DVDs, Bücher, Spiele und Co. lohnt sich der Verkauf auf einem Flohmarkt.
Wenn Sie auf einen Entrümpelungsservice zurückgreifen wollen, dann sollten Sie sich genau überlegen, welches Unternehmen Sie beauftragen. Denn wie so oft gibt es auch bei den Profis rund um Haushaltsauflösungen ein paar schwarze Schafe. Auf diese können Sie reinfallen, wenn Sie nicht wissen, auf welche Details Sie beim Finden des seriösen Unternehmens achten müssen. Die wichtigsten Merkmale, die Sie vor dem Auftrag beachten sollten, sind diese:
Am Ende stellt sich noch die Frage: Kostenvoranschlag oder Festpreis? In der Regel ist ein Festpreis besser, denn wenn Sie sich für einen Kostenvoranschlag entscheiden, darf der tatsächliche Preis am Ende 20 % höher sein als der veranschlagte Preis.
Bei den Entrümplern gilt die gleiche Faustregel wie bei Handwerkern. Bevor Sie sich für einen Dienstleister entscheiden, vergleichen Sie verschiedene Anbieter miteinander.
Auch wenn Sie ein Entrümplungsunternehmen beauftragen, bleibt Ihnen die die Vorbereitung, das Sichten des Inventars, nicht erspart. Denn nur Sie können einschätzen, an welchen Möbeln, Gegenständen und Dokumenten emotionaler Wert hängt und somit nicht entsorgt werden sollten.
Für diese Aufgabe sollten Sie sich auch mit Unterstützung vom Profi ausreichend Zeit einräumen. Nach der Sichtung des Inventars kann der Profi übernehmen. Damit genau geklärt ist, was die Aufgabe für die Firma ist, ist eine Besichtigung oder zumindest eine telefonische Absprache notwendig.
Danach erhalten Sie das Angebot in schriftlicher Form. Sobald Sie sich für das Angebot entschieden haben, legen Sie den Termin für die Räumung mit der Firma fest. Rechnen Sie hierfür unbedingt genug Puffer ein, denn im Nachgang könnten noch Aufgaben wie Streichen oder Schönheitsreparaturen anstehen. Die Räumung durch den Profidauert in der Regel nicht sehr lange, meistens ist diese in einem Tag erledigt.
Sobald die Immobilie leer ist, bekommen Sie bei der Übergabe wieder die Schlüssel für die Wohnung oder das Haus, das meist in besenreinem Zustand hinterlassen wird. Nach Absprache übergeben die Profis am Ende die Schlüssel auch direkt an den Vermieter, sodass Sie gar nicht mehr anwesend sein müssen.
Bei jeder Haushaltsauflösung kommen Kosten auf Sie zu – egal ob Sie diese privat angehen oder Hilfe vom Profi bekommen. Beim Profi liegen die Kosten dabei im dreistelligen beziehungsweise vierstelligen Bereich, denn Sie können damit rechnen, dass eine Firma um die 500 € pro Raum veranschlagen wird.
Je nach Größe der Wohnung oder des Hauses zahlen Sie also auch mal schnell über 3.000 € für den Service. In der Regel tragen die Eigentümer oder die Erben die Kosten für eine Haushaltsauflösung.
Bei der privaten Entrümpelung können Sie definitiv viel Geld sparen, doch Kosten bleiben Ihnen dennoch nicht erspart. Die größten Posten kommen bei der Entsorgung der Habseligkeiten auf Sie zu, diese ist in den meisten Fällen kostenpflichtig. Wenn der Hausstand fast ausschließlich entsorgt werden soll, kann es sich lohnen einen Container zu mieten. Die Pauschale für einen Container kostet um die 1.000 €, allerdings kann er auch nach Abfallgewicht verrechnet werden.
Wenn Sie keinen Container mieten wollen, können Sie zu entsorgende Möbel und große Elektrogeräte von der Sperrmüllabholung entsorgen lassen. Fahren Sie hierfür zum nächstgelegenen Wertstoff- und Recyclinghof, die Kosten sind im Vergleich zum Container sehr viel geringer, jedoch von Ort zu Ort unterschiedlich.
Außerdem benötigen Sie für den Transport der Möbel einen Transporter, dessenKosten sich meistens auf unter 100 € belaufen. Wenn Sie zudem Möbel behalten wollen, für die Sie keinen Platz haben, müssen Sie gegebenenfalls einen Lagerraum anmieten. Je nach benötigter Größe können diese bei 35 € pro Monat starten, aber auch bis in den hohen dreistelligen Bereich gehen.
In einigen Städten gibt es auch kostenlose Sperrmüllabholungen, die einmal im Jahr von jedem Bürger genutzt werden können. Dann werden allerdings nur wenige Kubikmeter Sperrmüll abgeholt.
Sowohl eine privat durchgeführte Hausauflösung als auch die Beauftragung einer Entrümpelungsfirma kosten Geld. Aufgrund der entstehenden Kosten fragen sich viele, wer die Rechnungen bezahlen soll. Generell müssen die Kosten einer Wohnungs- oder Hausauflösung von der Person getragen werden, die diese in Auftrag gibt. Das kann der Mieter selbst, der Vermieter oder auch ein Angehöriger eines verstorbenen Bewohners sein.
Wenn der alleinige Mieter einer Wohnung oder eines Hauses verstirbt, geht sein Mietvertrag als Teil der Erbschaft auf die Erben über. Diese haben die Wahl, den Vertrag entweder fortzuführen oder zu kündigen. In beiden Fällen müssen die Erben den Vermieter innerhalb von vier Wochen über den Tod des Mieters informieren.
Wenn die Erben sich für eine Kündigung und damit verbundene Haushaltsauflösung entscheiden, sind sie auch für die Kosten der Entrümpelung verantwortlich. Falls der Verstorbene keine Erben hat oder diese das Erbe ausschlagen, muss der Vermieter die Haushaltsauflösung übernehmen und die entsprechenden Kosten für die Entrümpelung tragen.
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Hier zur kostenlosen ImmobilienbewertungDie Erben entscheiden, bis wann die Haushaltsauflösung nach einem Todesfall erfolgen soll, indem sie den Mietvertrag des Verstorbenen zu einem bestimmten Termin kündigen. Dabei gilt die gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten.
Bei einem Todesfall kann aber auch nach einer vorzeitigen Kündigung gefragt werden, jedoch liegt es im Ermessen des Vermieters, dieser zuzustimmen. Wichtig ist, dass die Wohnungsauflösung vor dem Ende der Mietzeit abgeschlossen ist, damit die Wohnung bei der Übergabe an den Vermieter leer ist.
Allerdings gilt es auch zu beachten, dass die Wohnung des Verstorbenen nicht zwangsläufig geräumt werden muss. Denn laut § 563 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) können Partner oder Kinder des Verstorbenen, mit denen er zusammenwohnte, als Mieter in den Mietvertrag eintreten. Damit wird die Wohnung an Partner oder Kinder übergeben und muss dementsprechend nicht geräumt werden.
Eine Haushaltsauflösung ist sowohl organisatorisch als auch emotional eine große Herausforderung. Ob Sie die Aufgabe selbst übernehmen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen – eine sorgfältige Planung und ausreichend Zeit sind entscheidend für einen erfolgreichen Ablauf.
Die wichtigsten Schritte sind die Klärung der Zuständigkeiten, eine systematische Bestandsaufnahme und die Entscheidung über den Verbleib der Gegenstände. Mit Verkäufen von Wertgegenständen können Sie die Kosten der Auflösung, die bei einer professionellen Entrümpelung bis zu 3.000 € betragen können, reduzieren.
Eine strukturierte Vorgehensweise mit farblicher Kennzeichnung der Gegenstände und frühzeitiger Einbindung von Familie und Freunden macht den Prozess überschaubarer. Geben Sie sich und anderen Beteiligten die Zeit, sich von Erinnerungsstücken würdevoll zu verabschieden.
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, denn sie variiert stark. Wenn es sich um eine kleine Wohnung mit wenigen Möbeln handelt, die geräumt werden soll, ist die Entrümpelung schneller erledigt als bei einer großen Wohnung oder einem Haus.
Auch hier kommt es ganz darauf auf, welche Art von Immobilie geräumt werden soll. In der Regel nehmen Profis pro Zimmer, das entrümpelt werden soll, 500€.
Eine professionelle Entrümplungsfirma benötigt in der Regel nur ein paar Stunden beziehungsweise einen Tag für einen Auftrag. Hierbei ist allerdings nur die eigentliche Entrümpelung eingerechnet, im Vorfeld und auch im Nachgang gibt es für Sie und die Firma noch ein paar weitere Aufgaben und Gespräche, die ebenfalls Zeit kosten.