Die Nachfrage nach Wohnraum in deutschen Großstädten ist weiterhin hoch, wie aktuelle Daten von ImmoScout24 zeigen. Besonders in Metropolen wie München, wo der Quadratmeterpreis die 25-Euro-Marke überschritten hat, sind die Mieten stark gestiegen. Im zweiten Quartal 2024 stiegen die Mieten für Neubauwohnungen um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 8,7 Prozent im Jahresvergleich. Auch die Angebotspreise für Neubauwohnungen in Städten wie Düsseldorf und Köln zeigen deutliche Zuwächse. Trotz eines leichten Rückgangs in einigen Städten bleibt die Nachfrage nach Kaufimmobilien hoch, angetrieben durch konstante Bauzinsen zwischen drei und vier Prozent. Gesa Crockford von ImmoScout24 betont, dass die Phase des Abwartens vorbei sei und die Menschen wieder aktiv Immobilien kaufen möchten. Die Daten von ImmoScout24 basieren auf den Angebotspreisen, die eine Annäherung an die tatsächlichen Verkaufspreise darstellen.
In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen großer Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 stark angestiegen. Eine Analyse der Restrukturierungsberatung Falkensteg zeigt, dass 162 Unternehmen mit einem Umsatz von über zehn Millionen Euro in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, was einem Anstieg von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind die Branchen der Immobilienunternehmen, Automobilzulieferer und Maschinenbauer. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und umfassen die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Inflation, steigende Energie- und Materialkosten sowie eine schwächelnde Nachfrage. Zusätzlich erschweren Standortnachteile wie Fachkräftemangel und Bürokratie die Situation. Die aktuelle Insolvenzwelle übertrifft die Prognosen von Sanierungsexperten, die zu Beginn des Jahres einen Anstieg von 30 Prozent erwartet hatten.
Der Immobilienmarkt in den USA und Europa, einschließlich Deutschland, steht derzeit unter erheblichem Druck. Dies ist auf die stark gestiegenen Zinsen im Jahr 2022 zurückzuführen, die zu einer erheblichen Schieflage geführt haben. Die aktuelle Situation wirft Fragen auf, ob ein Crash am Häusermarkt bevorsteht. Experten diskutieren verschiedene Szenarien und mögliche Lösungen, um die Krise zu bewältigen. Der Artikel beleuchtet die unterschiedlichen Meinungen und Ansätze, die zur Stabilisierung des Marktes beitragen könnten. Es wird untersucht, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um einen möglichen Crash zu verhindern und welche langfristigen Auswirkungen die derzeitige Lage auf den Markt haben könnte.
Joachim Nagel, der Präsident der Deutschen Bundesbank, hat in einem Interview mit dem ‘Tagesspiegel’ klargestellt, dass zukünftige Zinssenkungen nicht automatisch erfolgen werden. Er betonte, dass jede Entscheidung zur Zinspolitik auf der aktuellen Datenlage basieren wird und nicht per Autopilot erfolgt. Dies folgt auf eine Reihe von Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB), die zwischen Juli 2022 und September 2023 zehnmal die Zinsen erhöht hatte, um die Inflation zu bekämpfen. Trotz einer kürzlichen Zinssenkung durch die EZB bleibt die Kerninflationsrate, die Energie- und Lebensmittelpreise ausschließt, mit 2,9 Prozent relativ hoch. Nagel erwartet, dass die Inflation bis spätestens Ende 2025 den Zielwert von zwei Prozent erreicht. Die nächste Sitzung des EZB-Rats ist für den 18. Juli angesetzt.
Die energetische Sanierung von Immobilien wird in Deutschland durch verschiedene staatliche Förderprogramme unterstützt, um die CO2-Emissionen zu senken und die Energiekosten zu reduzieren. Besonders alte Gebäude bieten großes Einsparpotenzial. Die Bundesregierung bietet über die ‘Bundesförderung für effiziente Gebäude’ (BEG) Zuschüsse, die durch zusätzliche Mittel der Bundesländer ergänzt werden können. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den Einbau neuer, umweltfreundlicher Heizsysteme mit bis zu 70% der Kosten, während das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudehülle unterstützt. Darüber hinaus können energetische Maßnahmen steuerlich geltend gemacht werden, wobei bis zu 40.000 Euro je Wohneinheit abzugsfähig sind. Für umfangreiche Sanierungen empfiehlt sich die Qualifizierung als Energieeffizienz-Haus, um zusätzliche Kredite zu erhalten. Beratung und Unterstützung bieten Verbraucherzentralen und Energieberater.
Der Artikel beleuchtet aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im deutschen Immobilienmarkt, die für Makler von besonderer Bedeutung sind. Es wird diskutiert, wie sich die Nachfrage nach verschiedenen Immobilientypen verändert hat und welche Regionen besonders gefragt sind. Zudem werden neue gesetzliche Regelungen vorgestellt, die Einfluss auf den Markt haben könnten. Der Artikel gibt auch Tipps, wie Immobilienmakler mit diesen Veränderungen umgehen und ihre Strategien anpassen können, um weiterhin erfolgreich zu sein. Es wird betont, dass eine Anpassungsfähigkeit und fortlaufende Weiterbildung Schlüsselkomponenten für den Erfolg in diesem sich schnell verändernden Sektor sind.
Die neueste Remax-Europa-Studie beleuchtet die Wohnpräferenzen in Deutschland und zeigt aufkommende Trends wie Co-Living und Co-Owning auf. Etwa ein Drittel der Deutschen plant, innerhalb der nächsten zwei Jahre umzuziehen, wobei nur 37,6% der Umzugswilligen eine Immobilie erwerben möchten. Angesichts einer niedrigen Eigentumsquote und einer hohen Anzahl von Single-Haushalten in Deutschland könnten Co-Living und Co-Owning praktikable Lösungen bieten, um den angespannten Mietmarkt zu entlasten und den Weg zu Wohneigentum zu ebnen. Co-Living zielt darauf ab, die Kosten für Wohnraum zu senken und Gemeinschaft zu fördern, während Co-Owning es ermöglicht, die finanziellen Lasten des Immobilienbesitzes zu teilen. Diese Modelle könnten nicht nur die Eigentumsquote in Deutschland erhöhen, sondern auch eine Antwort auf die steigende Nachfrage nach Wohnraum bieten und gleichzeitig soziale Isolation bekämpfen.