
Den Traum vom Immobilienmakler werden haben viele Menschen. Eine Mischung aus Büroleben, Reisen, engem Kundenkontakt und dazu lukrative Verdienstmöglichkeiten. Doch nicht jeder ist geeignet Immobilienmakler zu werden. Erfahren Sie jetzt, ob Sie für den Maklerberuf infrage kommen, welche Vorraussetzungen nötig sind, mit welchem Gehalt Sie rechnen können und was Sie sonst noch in dem Beruf erwartet.
Der Beruf als Immobilienmakler kann sehr abwechslungsreich sein und verspricht im Grunde nie langweilig zu werden, wenn Sie gewillt sind eine gewisse Zeit und Aufwand zu investieren. So lässt sich auf lange Sicht eine ausgeglichene Work-Life-Balance erreichen und auch der Verdienst des Maklerberufs kann sehr lukrativ sein.
Doch was macht ein Immobilienmakler genau? Was sind seine Aufgaben und Kernkompetenzen? Fest steht, ein Immobilienmakler muss vielseitig sein, ein Verkaufstalent besitzen, sein Netzwerk pflegen und darf keine Scheu vor Menschen haben. Und auch dann sind Sie noch lange kein erfolgreicher Immobilienmakler, denn es gehören noch viele weitere Aufgaben und Tätigkeitsfelder dazu. Unter anderem:
Als Makler begleiten Sie den Verkaufs- und Vermietungsprozess von Immobilien sowie Grundstücken im engen Kontakt zum Eigentümer, fertigen ein Exposé zur Immobilie an und suchen bei mehreren Interessenten für Ihren Kunden geeignete Kandidaten aus. Weiterhin sind Sie dafür zuständig, den Prozess von der ersten Besichtigung und dem Beantworten aller offenen Fragen bis hin zur Vertragsunterschrift zu organisieren. Dies kann manchmal sehr zeitintensiv sein, in einigen Fällen jedoch auch sehr schnell gehen. Meist hängt dieser Prozess vom Standort ab – in großen Städten geht es in der Regel sehr viel schneller.
All diese Fähigkeiten und Kompetenzen, sowie wichtiges Fachwissen und noch einiges mehr für den Maklerberuf wird entweder in einem Studium oder einer Ausbildung vermittelt. Denn eins ist sicher: erfolgreich ist nur der, der das Wissen und die wichtigsten Grundlagen des Maklerberufes beherrscht, immer über die neuesten Trends auf dem Immobilienmarkt Bescheid weiß, den Wert einer Immobilie adäquat zu analysieren und einzuschätzen weiß, Kenntnisse in Steuer- und Baurecht hat und sich stetig weiterbildet. Deshalb gehören auch Weiterbildungen zum Berufsalltag eines Immobilienmaklers. Wer also Immobilienmakler werden möchte, aber nicht bereit ist Zeit zu investieren, wird sehr wahrscheinlich kein sehr erfolgreicher Makler sein.
Einen vorgeschriebenen Karriereweg, um Immobilienmakler zu werden, gibt es nicht, weshalb der Maklerberuf auch für Quereinsteiger sehr attraktiv ist. Somit ist der Einstieg ins Maklerleben auf zwei Wegen möglich. Einmal durch eine Ausbildung als Immobilienkaufmann oder Immobilienkauffrau bzw. durch ein Studium im Bereich Immobilienwirtschaft oder eben als Quereinsteiger. Davon hängt später auch oft die Anstellungsart bei der Tätigkeitsausübung ab.
Generell bietet es sich natürlich an, mit dem Einstieg in die Immobilienbranche so früh wie möglich zu beginnen. Auf diesem Wege kann man in der Ausbildung, welches zumeist dual ist, alles notwendige Wissen erlernen. Von den erforderlichen Soft Skills zur Kundenbetreuung, über Handfertigkeiten zur Erstellung von Exposés und ansprechenden Präsentationen, dem betriebswirtschaftlichen Know-How zur Abwicklung eines Verkaufs bzw. einer Vermietung, bis hin zu den rechtlichen Kontexten, in die das Geschäft eines Maklers eingebettet sind.
Möchte man eine Ausbildung zum Immobilienmakler machen, fängt man in der Regel nach erfolgreichem mittleren Schulabschluss bzw. nach dem Abitur an. Dafür sucht man sich eine Makleragentur, bei dem man eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau absolviert. Die Ausbildung geht in der Regel drei Jahre, kann bei einem Abitur aber auch auf 24 Monate verkürzt werden. Zum Abschluss legt man seine Prüfung vor der IHK, der Industrie- und Handelskammer, ab und kann sich bei einem einwandfreien Vorstrafenregister und Schuldfreiheit dann offiziell als Immobilienmakler bezeichnen.
Auch ein Studium in Immobilienwirtschaft oder als Immobilienfachwirt kann sehr hilfreich sein, um auf dem Immobilienmarkt erfolgreich zu sein. Hier kommt es ganz auf Ihren Abschluss und Ihre Motivation an, ob Sie lieber eine Ausbildung machen oder studieren möchten.
Quereinsteiger, die Immobilienmakler werden möchten, können ebenfalls relativ schnell zu viel Erfolg und einem hohen Gehalt gelangen, wenn es Ihnen gelingt, sich ein Netzwerk aufzubauen. Hierfür könnte man entweder auf ein eigenes Netzwerk zurückgreifen mit ein paar Startkontakten, sodass man sich einen Namen macht, oder man tritt einem Maklerbüro bei bzw. erwirbt eine Franchise-Lizenz, sodass Kunden (sowohl Verkäufer/Vermieter als auch Käufer/Mieter) an einen selbst herantreten. Allerdings gilt es hier immer zu beachten, dass eine Franchise-Lizenz Geld kostet und nicht jedes Büro ein Grundgehalt zahlt, sondern oftmals seinen Mitarbeiter nur über Provisionen Gehaltsmöglichkeiten bietet.
Verschiedene Arten der Spezialisierung können der Fokus auf gewerbliche Immobilien, Eigenheime, Wohnungen und Apartments oder große Häuser mit Gärten sein. Natürlich hängt das auch immer davon ab, welche Zielgruppe man bedienen möchte. So eignen sich gewerbliche Immobilien zum Beispiel nicht für Familien – Wohnungen, Apartments und Eigenheime hingegen schon. Ein Student ist mit einer Wohnung für eine Wohngemeinschaft oder einem kleinen Ein-Zimmer-Apartment bestens bedient, wobei ein anspruchsvoller und wohlhabender Kunde wahrscheinlich lieber ein Haus mit Garten oder ein Luxusapartment mit einer großen Terrasse bevorzugt.
Von der Art des Objekts hängt also immer auch die Zielgruppe ab, die Sie als Immobilienmakler betreuen wollen. Eine Spezialisierung empfiehlt sich all jenen, die effizienter arbeiten und dadurch einen höheren Verdienst erreichen wollen.
Es ist egal, ob Sie Ihre Maklerzulassung in der Ausbildung oder als Quereinsteiger bekommen. Sie müssen allerdings ein paar grundlegenden Anforderungen entsprechen, damit Sie die Maklererlaubnis und einen behördlichen Behördenschein / Gewerbeschein erhalten. Erfüllen Sie diese Voraussetzungen nicht, können Sie auch nicht Immobilienmakler werden bzw. erhalten keine Erlaubnis als Makler zu arbeiten.
Um also Immobilienmakler werden zu können bzw. nach dem Abschluss als Immobilienmakler arbeiten zu können, benötigen Sie ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis, das bestätigt, dass Sie die letzten fünf Jahre keine Vorstrafen angesammelt haben haben. Außerdem benötigen Sie Ihren Personalausweis, eine Bescheinigung vom Amtsgericht zu möglichen Schulden und eine steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt.
Nachdem die rechtlichen Formalitäten erfüllt worden sind, ist es bei einem Quereinstieg praktisch unabdingbar sich von der Industrie- und Handelskammer (IHK) prüfen zu lassen, um den Titel IHK im Namen tragen zu können. Dafür kann man versuchen, sich das erforderliche Fachwissen selbst beizubringen oder einen Aufbaukurs der IHK zu besuchen. Letzterer empfiehlt sich, da Sie dort genau gesagt bekommen, worauf es ankommt.
Sie können jedoch auch bei einem Maklerbüro, bei dem Sie anfangen wollen, anfragen, ob diese Ihnen die erforderlichen Informationen bereitstellen können. In der Regel sind diese auch gut informiert im Hinblick auf die erforderlichen Kenntnisse, welche von der IHK verlangt werden. Auf diese Weise können Sie sich die Informationen in Eigenregie und ohne Zusatzkosten aneignen.
Es stimmt, dass die Verdienstmöglichkeiten für einen Makler teilweise sehr hoch sind. Allerdings nur, wenn Sie sich kontinuierlich einen breiten Kundenstamm aufbauen, gewissenhaft Ihrer Arbeit nachgehen und sich im Idealfall spezialisieren. Das kann mitunter gar nicht so leicht sein und nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Investieren Sie jedoch diese Zeit, können Sie ein erfolgreicher Immobilienmakler mit einem guten Gehalt werden. Die Vielfalt der Immobilien ist nämlich so breit, wie es die Wünsche der potenziellen Kunden sind.
Steigende Immobilienpreise haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass Immobilienmakler im Schnitt ziemlich gut verdient haben. Dabei gilt es aber auch zu beachten, dass die letzten Jahre eine Phase des Immobilienbooms waren, wie er seit langem nicht gesehen wurde. Sinken die Preise wieder bzw. kommt es wieder zu einem wirtschaftlichen Abschwung, gehen auch die Provisionen runter.
Außerdem wird der Andrang nach Immobilien zum Teil spürbar nachlassen, sodass man mit längeren Durststrecken rechnen muss. Generell gilt jedoch für das “Beton-Gold”, dass es immer eine stetige Nachfrage gibt – ob zur Miete oder zum Kauf – und man mit einem breiten Netzwerk auch in Krisenzeiten gut aufgestellt ist, da Krisenzeiten wiederum von manchen zum Einstieg genutzt werden.
Weiterhin gilt auch, je größer der Markt und die potenzielle Kundschaft vor Ort, desto mehr verdient man als Immobilienmakler an der Provision. Eine Präsenz in einer größeren Stadt könnte deshalb sehr geschäftsförderlich sein. Jedoch hat mit Corona und den hohen Immobilienpreisen in Städten auch ein Trend eingesetzt, der vor allem kleinere und junge Familien in das ländliche Umland von Städten ziehen lässt, sodass es sich durchaus auch lohnt, diese Regionen auf dem Schirm zu haben. Außerdem ist es eine gute Idee, sich auf ein bestimmtes Zielpublikum mit den entsprechenden Immobilien zu spezialisieren, um den Kundenwünschen am besten nachkommen zu können.
Die Maklerprovision, für welche die Bundesländer bis Dezember 2020 keine einheitliche Regelungen hatten, wurde seitdem gesetzlich reguliert. Zuvor war es üblich, dass der Käufer bzw. Mieter einen Großteil der Maklerkosten übernahm und die Maklerprovision variierte von Bundesland zu Bundesland und bewegt sich zwischen 4,76 % und 7,14 %. Welche der beiden Parteien, ob Mieter/Käufer oder Vermieter/Verkäufer, den größeren Anteil trägt, das regelte jedes Bundesland anders.
Inzwischen wurde per Gesetz festgelegt, dass die Käufer- oder Mieterpartei nicht mehr zahlen darf als die andere Partei. Deshalb läuft es beim Kauf mittlerweile häufig auf eine faire Zweiteilung der Provision heraus.
Die Höhe der Provision variiert zwar immer noch von Bundesland zu Bundesland, aber die Fluktuationen zwischen Ballungsgebieten und dem ländlichen Raum sind weniger geworden. So zahlt man in Bayern die geringste Provision mit 6,23 % beim Kauf, aufgeteilt zwischen Käufer und Verkäufer, doch in den eher ländlichen Bundesländern Brandenburg und Sachsen lag 2022 mit 6,94 % die gezahlte Provision im Durchschnitt am höchsten. In Berlin erhielt man als Makler 6,90 % und in Hamburg 6,46 %.
Wenn Sie bei einer Makleragentur fest angestellt sind, erhalten Sie auch ein Grundgehalt. Wenn Sie jedoch Immobilienmakler werden und als Franchise-Unternehmer versuchen wollen Ihr Geschäft aufzubauen, müssen Sie meist noch eine Gebühr zahlen.
Nachdem Sie Ihre Ausbildung oder Studium beendet haben oder sich als Quereinsteiger Ihren Abschluss verdient haben, haben Sie verschiedenen Möglichkeiten der Tätigkeit als Immobilienmakler.
Als selbstständiger Immobilienmakler müssen Sie einige Richtlinien beachten, um überhaupt in der Vermittlung von Immobilien tätig sein zu dürfen. Dazu zählt zum Beispiel der Gewerbeschein sowie nach § 34 der Gewerbeordnung die Erlaubnis. Gewerbeerlaubnis und auch den Gewerbeschein bekommen Sie bei Ihrer örtlichen Gemeinde. Ohne diese Dokumente dürfen Sie als selbstständiger Immobilienmakler keine Immobilien vermitteln. Wenn Sie ein Maklerbüro gründen wollen, müssen Sie sich außerdem über die Rechtsformen für Ihr Unternehmen Gedanken machen. Ein Startkapital von 10.000 € ist empfehlenswert, um Kosten für die Gewerbeerlaubnis, den Gewerbeschein, Businessplan und weiteres zu decken.
Als Franchise-Makler schließen Sie sich mit einem Partner aus einem Immobiliennetzwerk zusammen. Durch ihn kommen Sie schnell an Kunden, profitieren von Erfahrungen aus der Immobilienbranche und bekommen meist schon erste Immobilien zur Verfügung. Bedenken Sie aber, dass Ihnen hier sogenannte Partnerschaftskosten entstehen.
Der Vorteil einer Festanstellung in einem Maklerbüro ist, dass Sie direkt Zugang zu zahlreichen Immobilien haben, darunter auch exklusive und lukrative Immobilien. Sie haben ein Team hinter sich, welches mit Ihnen zusammenarbeitet und gemeinsam mit Ihnen Erfolge feiern möchte. Sie sind also nicht auf sich allein gestellt und allein als Makler tätig. Zudem profitieren Sie von einem festen Gehalt und einer zusätzlichen Provision. Um Ihr Fachwissen auf dem aktuellen Stand zu halten, werden in regelmäßigen Abständen Schulungen und Weiterbildungen angeboten.
Immobilienmakler kann so gut wie jeder werden: entweder über eine Ausbildung oder als Quereinsteiger. Die Maklerprüfung wird vor der IHK abgelegt.
Zu den Voraussetzungen gehört ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis, eine vom Amtsgericht bescheinigte Schuldfreiheit und eine Unbedenklichkeitserklärung vom Finanzamt.
Der Erwerb der Maklererlaubnis kann zwischen 200 € und 3.000 € kosten.
Viele Makler arbeiten selbständig. Es gibt aber auch die Möglichkeit, als Franchise-Unternehmer oder in einer Festanstellung tätig zu sein. Die Höhe des Gehalts ist abhängig von der Art der Anstellung.
Das wichtigste für einen Immobilienmakler ist ein großes Netzwerk an Kontakten. Daneben ist aber auch viel Fachwissen, eine gute Verkaufsstrategie und enger Kundenkontakt.