
Die deutsche Baubranche, insbesondere der Wohnungsbau, steht vor großen Herausforderungen, wie aus einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. Im August berichteten 50,6% der befragten Unternehmen über einen Mangel an Aufträgen, eine geringfügige Verbesserung gegenüber den 51,3% im Juli. Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, deutet dies als Zeichen einer anhaltenden Krise in der Branche. Die Aussichten für die kommenden Monate sind überwiegend pessimistisch, da jedes zweite Unternehmen eine negative Entwicklung erwartet. Einzig positiv ist die Reduzierung der Stornoquote von Aufträgen, die von 22,2% im letzten Oktober auf 11,7% gesunken ist. Diese Daten zeigen, dass sich die Probleme im Wohnungsbau noch eine Weile hinziehen könnten.
Ein aktuelles Urteil des Landgerichts München I hat entschieden, dass eine Mieterhöhung, die über den Mietspiegel hinausgeht, nicht allein durch hohe Inflation gerechtfertigt werden kann. Im verhandelten Fall forderte eine Vermieterin einen sogenannten Stichtagszuschlag, da seit der Erhebung des Mietspiegels 2023 die Inflation gestiegen sei. Sowohl das Amtsgericht als auch das Landgericht wiesen diese Forderung zurück, da der Verbraucherpreisindex nicht spezifisch die Mietpreisentwicklung widerspiegelt und die Steigerung der ortsüblichen Vergleichsmiete nicht außergewöhnlich war. Dieses Urteil stärkt die Position der Mieter gegenüber ungerechtfertigten Mieterhöhungen.
Die Bundesregierung hat das ambitionierte Ziel, den Flächenverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2050 auf Netto-Null zu reduzieren. Dies betrifft vor allem neue Flächen für Bau- und Verkehrsprojekte. Ein kürzlich veröffentlichter Transformationsbericht skizziert die Pläne und Maßnahmen, die notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Bis 2030 soll die tägliche Neuinanspruchnahme von Flächen auf maximal 30 Hektar begrenzt werden, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu früheren Jahrzehnten. Die Strategie umfasst auch eine verbesserte Nutzung bestehender Flächen, wie die Förderung von Umbau statt Neubau und die Mehrfachnutzung von Flächen. Zudem wird die Bedeutung von Entsiegelungsmaßnahmen betont, um den Wärmeinseleffekt zu reduzieren und das Regenwassermanagement zu verbessern. Die Bundesregierung plant auch, den CO2-Ausstoß im Lebenszyklus von Gebäuden zu regulieren und die Nutzung primärer Rohstoffe zu begrenzen, um die Treibhausgasemissionen zu senken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich zunehmend zuversichtlich, ihr Inflationsziel von zwei Prozent bald zu erreichen. Dies teilte Isabel Schnabel, Mitglied des EZB-Direktoriums, in einer Vorlesungsreihe mit. Die Sparneigung in der Eurozone ist auf einem Rekordhoch, was durch eine Umfrage seit den 1980er-Jahren bestätigt wird. Viele Haushalte haben ihre Ersparnisse in Termineinlagen mit höheren Renditen umgeschichtet. Die hohe Sparquote könnte die Gesamtnachfrage dämpfen, was Unternehmen daran hindert, Preise zu erhöhen. Dies könnte der EZB ermöglichen, die Zinsen weiter zu senken. Die nächste Zinssenkung wird erwartet, wenn die EZB ihren Einlagenzinssatz am 12. September um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent senkt. Trotz eines Rückgangs der Inflation, hauptsächlich durch sinkende Energiepreise, bleibt der Druck durch steigende Dienstleistungspreise bestehen.