
In Deutschland ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im August erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 10,7 Prozent mehr Insolvenzverfahren eingeleitet als im Vorjahresmonat. Im ersten Halbjahr 2024 wurden insgesamt 10.702 Insolvenzen registriert, was einem Anstieg von 24,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die betroffenen Gläubiger sehen sich mit Forderungen in Höhe von 32,4 Milliarden Euro konfrontiert, verglichen mit 13,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Besonders betroffen sind die Branchen Verkehr, Zeitarbeit und das Baugewerbe. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist gestiegen, mit einem Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das Bundeskabinett hat eine neue Gefahrstoffverordnung verabschiedet, die erhebliche Kritik von Seiten des Baugewerbes hervorruft. Die Verordnung entbindet Bauherren von der Pflicht, ihre Immobilien vor Sanierungsbeginn auf Asbest und andere gefährliche Stoffe zu untersuchen. Stattdessen wird diese Verantwortung nun den ausführenden Betrieben und deren Beschäftigten übertragen. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), bezeichnete dies als ‘schwarzen Tag für den Arbeits- und Umweltschutz’ und kritisierte die Realitätsferne dieser Regelung. Die Branche befürchtet, dass viele Firmen nicht die nötige Fachkenntnis für Asbestuntersuchungen besitzen und Mitarbeiter die Gefahren unterschätzen könnten. Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, fordert eine Nachbesserung der Verordnung, um die Sicherheit der Gewerke zu gewährleisten.
Ein aktuelles Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), beauftragt von der Friedrich-Naumann-Stiftung, untersucht die potenziellen Auswirkungen eines bundesweiten Mietendeckels auf den deutschen Wohnungsmarkt. Die Studie zeigt, dass Mietpreisregulierungen, wie die bereits existierende Mietpreisbremse in 477 Kommunen, zu einem Rückgang der verfügbaren Mietwohnungen führen können. In Berlin, wo ein Mietendeckel temporär eingeführt wurde, halbierte sich die Zahl der Mietangebote, und die Mieten sanken um bis zu elf Prozent. Dies führte dazu, dass Vermieter weniger in Instandhaltung und Modernisierung investierten, was die Wohnqualität minderte. Zudem profitierten vor allem ältere, einkommensstarke Mieter, während es für Familien schwieriger wurde, passenden Wohnraum zu finden. Die Studie empfiehlt, anstelle von Mietpreisregulierungen den Wohnungsbau zu fördern und sozialpolitische Maßnahmen zu stärken, um den Wohnungsmarkt zu entlasten und die Wohnsituation zu verbessern.
In Deutschland nutzen einige Vermieter die Wohnungsnot aus, um durch vorgetäuschte Eigenbedarfskündigungen ihre Immobilien zu höheren Preisen weiterzuvermieten oder zu verkaufen. Jochen Meismann, ein Detektiv, der sich auf solche Fälle spezialisiert hat, berichtet, dass jährlich etwa 200 Fälle in seiner Detektei landen, bei denen der Verdacht auf vorgeschobenen Eigenbedarf besteht. Meismann deckt auf, dass in etwa 80 Prozent dieser Fälle der Verdacht berechtigt ist. Er nutzt verschiedene Methoden, um die unlauteren Vermieter zu überführen und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dieses Vorgehen der Vermieter stellt nicht nur eine rechtliche Grauzone dar, sondern belastet auch die Mieter erheblich.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einer bedeutenden Sitzung, bei der eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet wird. Diese Annahme basiert auf der Einschätzung von Analysten und der Aussage des Bundesbankpräsidenten Joachim Nagel, der angibt, dass die Inflationswelle überstanden sei. Eine Abweichung von dieser Erwartung würde am Markt als Überraschung gelten. Die Entscheidung der EZB wird kurz vor einer ähnlichen Entscheidung der amerikanischen Notenbank Fed getroffen, was die Bedeutung der Sitzung zusätzlich unterstreicht. Die Finanzmärkte und Sparer sind gespannt auf die Auswirkungen dieser potenziellen Zinsanpassungen.