
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine wichtige geldpolitische Entscheidung getroffen, indem sie den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,50 Prozent reduzierte. Diese Maßnahme betrifft den Einlagezins, der angibt, zu welchen Konditionen Geschäftsbanken ihr Geld bei der EZB parken können. Zusätzlich wurden der Hauptrefinanzierungssatz und der Spitzenrefinanzierungssatz um 0,6 Prozentpunkte gesenkt. Diese Zinssenkungen sollen das Wirtschaftswachstum fördern, indem sie Kredite günstiger machen und somit Investitionen anregen. Die EZB zielt darauf ab, die Inflation nahe ihrem Zielwert von 2,0 Prozent zu halten. Experten wie Silke Tober vom IMK und Clemens Fuest vom ifo-Institut äußerten sich zu den Auswirkungen dieser Entscheidung. Während Tober eine stärkere Senkung befürwortet hätte, betont Fuest, dass die Senkung angesichts der aktuellen Wirtschaftslage gerechtfertigt sei, warnt jedoch vor anhaltenden Inflationsrisiken im Dienstleistungssektor.
Eine aktuelle Umfrage von Deloitte zeigt, dass viele deutsche Banken in den kommenden 18 Monaten mit einer Zunahme notleidender Immobilienkredite rechnen. 78 % der befragten Manager erwarten mehr Kreditausfälle, insbesondere bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Gründe sind steigende Zinsen und Baukosten. Vor allem Projektentwicklungen, Büro- und Einzelhandelsflächen sind betroffen, da Homeoffice und Onlinehandel den Bedarf an Gewerbeimmobilien reduzieren. Viele Banken denken über Umschuldungen und Restrukturierungen nach. Einige haben sich bereits aus der Finanzierung von Projektentwicklungen zurückgezogen. Zwangsversteigerungen nehmen ebenfalls zu.
In Bayern verlangsamt sich der Rückgang der Immobilienpreise, wie der Herbstbericht des Branchenverbands IDV Süd zeigt. Im Vergleich zum Frühjahr sind die Preisrückgänge in den meisten Marktsegmenten schwächer. Eigentumswohnungen im Bestand verzeichneten einen Rückgang von 1,4 Prozent, während freistehende Einfamilienhäuser um 0,6 Prozent günstiger wurden. Reihenmittelhäuser im Bestand erlebten sogar einen schnelleren Preisrückgang von 2,6 Prozent. Die Nachfrage konzentriert sich hauptsächlich auf Bestandsobjekte, während Neubauprojekte aufgrund hoher Preise weniger gefragt sind. Einfache Objekte, die umfangreiche energetische Sanierungen benötigen, sind wenig nachgefragt und werden mit deutlichen Preisabschlägen verkauft. Hochwertige Immobilien bleiben preislich stabil oder erfahren leichte Preissteigerungen. Käufer mit Eigenkapital haben derzeit gute Verhandlungsmöglichkeiten, um Immobilien zu günstigeren Preisen zu erwerben.
Der Immobilienentwickler Grossmann + Kaswurm hat im ersten Halbjahr 2024 einen beeindruckenden Umsatz von 33 Millionen Euro erzielt. Das Unternehmen, das sich auf den Verkauf von Luxusimmobilien, Penthäusern und Zinshäusern spezialisiert hat, verzeichnet eine steigende Nachfrage im Immobilienmarkt. Geschäftsführer Benedikt Grossmann betont die positive Entwicklung und die Effizienz des Unternehmens trotz äußerer Druckfaktoren. Zusätzlich zu den Verkäufen hat Grossmann + Kaswurm auch neue Objekte erworben und entwickelt derzeit drei Zinshausprojekte in Wien und Graz. Trotz der Erfolge weist Grossmann auf die Herausforderungen hin, die durch restriktive Kreditvergaben entstehen, und betont die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, um zukünftige Engpässe im Wohnungsmarkt zu vermeiden.
Die Real Proptech Conference und die Real Estate Arena Hannover, zwei bedeutende Veranstaltungen in der Immobilienbranche, werden zukünftig als gemeinsames Event stattfinden. Diese Entscheidung wurde nach der letzten Real Estate Arena in Hannover bekanntgegeben. Die Fusion wurde von Hartwig von Saß, dem Projektleiter beider Veranstaltungen, angekündigt. Aygül Özkan, die Hauptgeschäftsführerin des ZIA, spielte eine entscheidende Rolle bei der Koordination dieser Partnerschaft. Die letzte eigenständige Real Proptech Conference in Frankfurt zog etwa 1.000 Besucher an, was das hohe Interesse und die Bedeutung dieser Konferenzen in der Branche unterstreicht. Die Zusammenlegung soll Synergien schaffen und die Reichweite sowie den Einfluss beider Veranstaltungen stärken.