
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank (Fed) stehen kurz davor, ihre Leitzinsen im September zu senken. Dies wäre für die EZB die zweite und für die Fed die erste Zinssenkung in diesem Zyklus. Die Entscheidungen fallen am 12. und 18. September. Trotz eines leichten Anstiegs der Inflation im Euroraum auf 2,6% im Juli, unterstützen Aussagen von EZB-Ratsmitgliedern die Erwartung einer Zinssenkung. Die Dienstleistungsinflation bleibt hoch, was auf anhaltendes Lohnwachstum zurückzuführen ist. Die Bundesbank prognostiziert, dass die Inflation gegen Jahresende wieder steigen könnte, hauptsächlich wegen steigender Energiepreise. Die EZB wird vor ihrer Sitzung neue Inflationszahlen für August berücksichtigen, die voraussichtlich niedriger ausfallen werden und somit die Argumente für eine Zinssenkung stärken.
In der Sendung ‘Zehn Minuten Wirtschaft’ diskutieren Niels Walker und Susanne Tappe über den Trend, dass immer mehr Vermieter ihre Wohnungen möbliert anbieten. Dies wird oft als Strategie genutzt, um die Mietpreisbremse zu umgehen, da möblierte Wohnungen höhere Mieten rechtfertigen können. Die Sendung beleuchtet, wie sich Mieter gegen diese Praxis wehren können und was die politischen Reaktionen darauf sind. Es wird darauf hingewiesen, dass die politischen Maßnahmen möglicherweise nicht ausreichen werden, um diese Entwicklung effektiv zu bekämpfen.
Die neueste Ausgabe des Rankings der größten deutschen Bauunternehmen zeigt, dass trotz einer Pleitewelle in der Bauwirtschaft die großen Konzerne weitgehend verschont bleiben. Der Bericht hebt hervor, dass die Branche zunehmend von ausländischen Unternehmen dominiert wird, jedoch deutsche mittelständische Unternehmen aufholen. Dieses Ranking gibt einen Überblick über die aktuelle Lage und die Verschiebungen innerhalb der deutschen Baubranche, die für Immobilienmakler und Branchenbeobachter von Interesse sein könnte.
Die aktuellen Bauzinsen sind stabil und im Vergleich zum Vorjahr günstiger, was laut Experten ein gutes Zeitfenster für den Kauf von Immobilien darstellt. Michael Neumann von Dr. Klein berichtet, dass die zehnjährigen Immobiliendarlehen, die im Spätsommer 2023 noch bei bis zu 4,2 Prozent lagen, jetzt für etwa 3,4 Prozent erhältlich sind. Dies bietet insbesondere bei älteren Immobilien mit niedriger Energieeffizienz Verhandlungsspielräume. Trotz der Möglichkeit weiterer Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB), warnt Mirjam Mohr von Interhyp vor Zinsspekulationen, da größere Effekte bereits eingepreist sind. Der Immobilienpreisindex Greix zeigt zudem, dass die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser im zweiten Quartal 2024 gestiegen sind, was auf eine Stabilisierung des Marktes hindeutet.
Der jüngste PropTech-Report von blackprint zeigt, dass trotz einer beeindruckenden Gesamtinvestition von 1,789 Milliarden Euro in der Branche, die Bereitschaft zur Bereitstellung von Wagniskapital rückläufig ist. Heike Gündling von der German Platform for Technology and Innovation hebt hervor, dass 93 Prozent des Kapitals auf nur zehn Finanzierungsrunden verteilt wurden, was bedeutet, dass nur wenige Unternehmen den Großteil des Kapitals erhalten. Besonders die Finanzierung von Enpal mit 1,1 Milliarden Euro für Kundenfinanzierungen von PV-Anlagen zeigt, dass viele Gelder nicht in risikoreiche Start-ups, sondern in sicherere Anlagen fließen. Dies führt zu Bedenken, dass ohne ausreichendes Wagniskapital die notwendige Innovation und Entwicklung in der Immobilienbranche stagnieren könnte. Gündling fordert mehr Mut und Risikobereitschaft von Investoren, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu erhalten.