
Das Interesse großer Investoren am Immobilienmarkt nimmt wieder deutlich zu. Hauptgrund sind die gesunkenen Zinsen. Stefan Haas, Geschäftsführer Real Estate bei der Meag (Munich Ergo Asset Management), erwartet für 2025 weitere ein bis zwei Zinssenkungen durch die EZB. Die Meag verwaltet ein Immobilienportfolio von etwa 16 Milliarden Euro und gehört damit zu Deutschlands wichtigsten Immobilieninvestoren. Haas prognostiziert, dass der Trend sich 2024 noch verstärken wird. Dies dürfte auch Auswirkungen auf private Käufer haben. Denn mit steigendem Interesse der Großanleger ziehen auch die Preise wieder an. Die Meag hatte bereits vor einem Jahr den Tiefpunkt der Preisentwicklung vorausgesagt – und behielt Recht. Besonders gefragt sind aktuell Wohn- und Logistikimmobilien.
Es gibt eine Website, die von Ehrenamtlichen betrieben wird und es ermöglicht, leerstehende Wohnungen und ungenutzte Bauplätze in Deutschland zu melden. Diese Initiative, bekannt als ‘Leerstandsmelder’, wurde vor 14 Jahren ins Leben gerufen und zielt darauf ab, auf die Probleme des Wohnungsmarktes aufmerksam zu machen. Laut dem Zensus von 2022 stehen bundesweit etwa 1,9 Millionen Wohnungen leer, was einer Leerstandsquote von 4,3 Prozent entspricht. Diese Quote hat sich seit 2011 kaum verändert, obwohl es regionale Unterschiede gibt. Der Leerstand kann zu Einnahmeausfällen für Vermieter führen und in einigen Fällen sogar zur Insolvenz. Zudem kann er negative Auswirkungen auf die Stadtentwicklung haben, wie die Verödung von Stadtteilen. Experten empfehlen zusätzlich zu den Zensus-Daten ein Grundstücksmonitoring, um weitere ungenutzte Flächen zu identifizieren und potenziell mehr Wohnraum zu schaffen. Der ‘Leerstandsmelder’ wurde kürzlich mit Hilfe des Civic Data Lab technisch überarbeitet und verbessert, um die Datenverfügbarkeit zu erhöhen und so gesellschaftliche Probleme besser sichtbar zu machen.
Der Immobilienmarkt in deutschen Universitätsstädten bietet trotz sinkender Studentenzahlen und steigender Mietpreise interessante Investitionsmöglichkeiten. In Städten wie Tübingen und Heidelberg sind die Immobilienpreise zwar hoch, aber die konstante Nachfrage und langfristige Wertsteigerungen machen sie attraktiv. Tübingen, mit einem Studentenanteil von über 30%, hat hohe Quadratmeterpreise, die eine lange Amortisationszeit erfordern. Würzburg hingegen bietet mit moderateren Preisen und einem soliden Kaufpreisfaktor eine gute Investitionsmöglichkeit. Heidelberg, bekannt für seine historische Universität, verlangt ebenfalls einen langen Atem von Investoren, bietet jedoch stabile Nachfrage und Perspektiven für Wertsteigerungen. Der Artikel betont, dass trotz der hohen Kosten in einigen Städten, die Investition in studentennahe Wohnungen langfristig lohnenswert sein kann.
Der europäische Gewerbeimmobilienmarkt erlebt derzeit einen Wendepunkt. Die Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat zu einer erhöhten Klarheit bei der Bewertung von Immobilien geführt. Dies könnte die Attraktivität von Immobilien als Anlageklasse steigern. Besonders in Frankreich zeigt sich jedoch eine Ausnahme, da politische Unsicherheiten und hohe Staatsverschuldung das Investitionsvolumen negativ beeinflussen. Insgesamt ist das Investitionsvolumen in Europa im dritten Quartal gestiegen, was den Wendepunkt bestätigt. Die Anleger diversifizieren ihre Portfolios zunehmend in Richtung demografisch orientierter Immobilien wie Gesundheitsimmobilien und betreutes Wohnen, während Büroimmobilien aufgrund einer abwartenden Haltung rückläufig sind. Die Renditen für verschiedene Immobilientypen haben sich unterschiedlich entwickelt, wobei Einkaufszentren und sekundäre Büroimmobilien die größten Steigerungen verzeichneten.
Ab 2030 führt die EU eine Sanierungspflicht für Gebäude mit niedriger Energieeffizienz ein, um die CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Öffentliche Gebäude müssen bis 2027 und Wohngebäude bis 2033 saniert werden. In Deutschland sind etwa 30 Millionen Immobilien betroffen. Die EU stellt 150 Milliarden Euro Fördermittel bereit, um die energetische Sanierung zu unterstützen. Dies umfasst Dämmmaßnahmen und den Einbau energieeffizienter Heizsysteme. Für Mieter könnte dies niedrigere Energiekosten bedeuten, jedoch könnten die Investitionskosten zu höheren Mieten führen. Die Cornelius Ober GmbH bietet umfassende Beratung und Planung zur Umsetzung dieser EU-Richtlinien.
In deutschen Metropolen wie Berlin, Frankfurt, München und Hamburg gewinnen nachhaltige Büroimmobilien zunehmend an Bedeutung. Eine Studie von JLL zeigt, dass 14 % des gesamten Büroflächenbestands in Deutschland, das entspricht 13,69 Millionen Quadratmetern, nachhaltig zertifiziert sind. Dieser Trend wird durch die hohe Umweltbelastung des Immobiliensektors, der 40 % des weltweiten Energieverbrauchs und 50 % des Ressourcenverbrauchs ausmacht, weiter vorangetrieben. Zertifikate wie DGNB, LEED und BREEAM, die umweltfreundliche Bau- und Betriebsweisen bewerten, sind dabei entscheidend. Großunternehmen, insbesondere aus dem Finanzsektor, treiben die Nachfrage nach zertifizierten Flächen voran, wobei Frankfurt mit 27 % zertifizierter Büroflächen führend ist. Trotz einer Leerstandsquote von 6,6 % in Großstädten bleibt das Interesse an nachhaltigen Flächen hoch, was auf regulatorische Vorgaben und positive Imageeffekte zurückzuführen ist. Die Kreislaufwirtschaft und der EU-Action-Plan für eine Circular Economy verstärken den Fokus auf ressourcenschonende Immobilienwirtschaft.