
Die Wohnkosten in deutschen Großstädten steigen weiterhin stark an. Laut einer Analyse von Immoscout24 sind die Nebenkosten für Mieten in den letzten zwei Jahren um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen, was vor allem auf höhere Energiepreise, Inflation und gestiegene Lohnkosten zurückzuführen ist. In Metropolen wie München, Hamburg und Berlin sind die Kosten noch stärker gestiegen, was die finanzielle Belastung für Mieter erheblich erhöht. Die durchschnittlichen Nebenkosten in Metropolen liegen nun bei 3,45 € pro Quadratmeter, ein Anstieg von 20,2 % seit 2022. Zudem planen 69 % der privaten Vermieter, die Betriebskosten weiter zu erhöhen, was die Situation für Mieter verschärft. Diese Entwicklung macht das Wohnen in Städten zunehmend zu einer sozialen Frage.
Ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) klärt, dass Fehler in der Jahresabrechnung von Wohnungseigentümern nur dann zu einer Anfechtung führen können, wenn sie die Zahlungspflichten beeinflussen. Dies betrifft vor allem die Abrechnungsspitzen, die aus dem Wirtschaftsplan resultieren. Im spezifischen Fall ging es um die Umsatzsteueranpassung während der Corona-Krise 2020, wo die Umsatzsteuer temporär von 19% auf 16% gesenkt wurde. Der Verwalter passte die Umsatzsteuer in den Hausgeldvorschüssen entsprechend an, ohne einen gesonderten Beschluss hierzu zu fassen. Ein Wohnungseigentümer klagte gegen diese Anpassung, da er der Meinung war, das ganze Jahr über 19% zahlen zu müssen. Der BGH entschied jedoch, dass die Anpassung korrekt war und die Klage somit erfolglos blieb. Dieses Urteil bestätigt, dass nur Fehler, die sich auf die tatsächliche Zahlungspflicht auswirken, die Gültigkeit einer Jahresabrechnung beeinträchtigen können.
Die Immobilienmärkte in Europa zeigen eine positive Entwicklung, wobei Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern moderate Preissteigerungen verzeichnet. Im dritten Quartal stiegen die Immobilienpreise in sechs der sieben untersuchten Länder, mit Deutschland, das eine Erhöhung von 0,9 % erlebte, und Spanien, das mit 2,1 % den stärksten Anstieg verzeichnete. Luxemburg, obwohl es einen Preisrückgang erlebte, bleibt das teuerste Land für Immobilien in Europa. Dabei ist hervorzuheben, dass die Nachfrage nach Baufinanzierungen in Deutschland zunimmt, was auf ein anhaltendes Interesse am Immobilienmarkt hindeutet.
In Hamburg wird der Wohnungsbau durch eine neue Bauordnung vereinfacht, die es ermöglicht, Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser ohne Baugenehmigung zu errichten. Diese Änderung zielt darauf ab, den Prozess zu beschleunigen und die Bürokratie zu reduzieren, was insbesondere für Immobilienentwickler und Bauherren von Vorteil ist. Die Neuregelung umfasst auch größere und alte Gebäude sowie die Installation von Parkplätzen, Wärmepumpen und E-Ladesäulen. Diese Maßnahmen sollen den Wohnungsbau in der Stadt fördern und die Entwicklung neuer Wohnprojekte erleichtern.
Die industrielle Vorfertigung im Wohnungsbau gewinnt an Beliebtheit. Ein Jahr nach der Einführung einer Rahmenvereinbarung berichtet der Wohnungswirtschaftsverband GdW von einem gestiegenen Interesse an dieser Bauweise. Die Vorfertigung ermöglicht eine planbare und effiziente Produktion von Wohnmodulen im Werk, was zu einer schnelleren Fertigstellung auf der Baustelle führt. Der GdW sieht in der industriellen Vorfertigung großes Potenzial zur Schaffung neuer Wohnräume und hat bereits Projekte für 5.000 Wohneinheiten in Aussicht. Diese Entwicklung könnte für Immobilienmakler interessant sein, da sie neue Möglichkeiten in der Vermarktung und im Vertrieb von Wohnungen bietet.