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Grundsteuerbescheid: So verstehen und prüfen Sie ihn richtig

Lisa Ihle Online Redakteurin
29. Okt 2024 / 20 Min. Lesezeit

Mit dem Thema Grundsteuerbescheid werden Sie als Eigentümer oder Immobilienbesitzer früher oder später konfrontiert werden. Dieses wichtige Dokument kann auf den ersten Blick komplex und überfordernd wirken. Unser Ratgeberartikel hilft Ihnen, den Grundsteuerbescheid zu verstehen und richtig zu handeln.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Sie tun können, wenn Sie mit dem Bescheid nicht einverstanden sind? Oder wie Sie einen neuen Grundsteuerbescheid anfordern können, wenn Sie Ihren verloren haben? In diesem Artikel finden Sie Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen rund um den Grundsteuerbescheid.

Was ist ein Grundsteuerbescheid?

Für Sie als Immobilienbesitzer ist der Grundsteuerbescheid ein Dokument von großer Bedeutung. Ausgestellt wird er von der zuständigen Finanzbehörde und er informiert Sie als Eigentümer über die Höhe der zu zahlenden Grundsteuer für Ihre Immobilie.

Dieses offizielle Schreiben basiert auf einer komplexen Berechnung, die den Wert Ihres Grundstücks und der darauf befindlichen Gebäude berücksichtigt. Im folgenden Abschnitt sehen wir uns kurz an, welche Faktoren bei der Berechnung der Grundsteuer einbezogen werden.

Die drei Säulen der Grundsteuerberechnung

Um den Grundsteuerbescheid besser verstehen zu können, ist es hilfreich, die drei wesentlichen Komponenten zu kennen, aus denen sich die Grundsteuer zusammensetzt.

Grundsteuerwert

Dieser Wert bildet die Basis der Berechnung. Er spiegelt den geschätzten Wert Ihres Grundstücks wider und wird anhand verschiedener Faktoren ermittelt. Die wesentlichen Faktoren sehen Sie hier aufgelistet:

  • Lage des Grundstücks (z.B. städtisch oder ländlich, Infrastruktur)
  • Größe der Fläche in Quadratmetern
  • Art des Grundstücks (z.B. Bauland, Ackerland, Gewerbegebiet)
  • Bebauung (Art, Alter und Umfang der Gebäude)
Ein Grundstück mit einem Haus drauf aus Vogelperspektive fotografiert.

Grundsteuermessbetrag

Dieser Betrag ergibt sich aus der Multiplikation des Grundsteuerwerts mit der Steuermesszahl. Die Steuermesszahl ist gesetzlich festgelegt und kann je nach Art der Immobilie und Ort variieren. Für Wohngrundstücke liegt sie beispielsweise oft bei 0,35 %.

Reform der Steuermesszahl

Bei der Grundsteuer steht eine wichtige Änderung bevor, die sich auch auf die Steuermesszahl auswirkt. Im Rahmen der Grundsteuerreform, die zum 1. Januar 2025 in Kraft treten wird, werden die Steuermesszahlen bundesweit neu festgelegt.

Die bisherigen Steuermesszahlen, die je nach Art der Immobilie zwischen 0,26 % und 1 % lagen, werden durch neue, deutlich niedrigere Werte ersetzt. Für Wohngrundstücke soll die neue Steuermesszahl beispielsweise einheitlich 0,31 % betragen.

Diese Änderung ist Teil einer umfassenden Neuberechnung der Grundsteuer. Trotz der niedrigeren Steuermesszahlen bedeutet dies nicht automatisch eine geringere Steuerlast, da gleichzeitig auch die Bewertung der Grundstücke neu geregelt wird.

Hebesatz

Jede Gemeinde legt ihren eigenen Hebesatz fest, der als Prozentsatz ausgedrückt wird. Dieser wird mit dem Grundsteuermessbetrag multipliziert und ergibt schließlich die zu zahlende Grundsteuer. Hebesätze können zwischen Gemeinden stark variieren, typischerweise liegen sie zwischen 300 % und 800 %.

Um den Hebesatz für Ihren individuellen Fall zu erfahren, müssen Sie sich folgerichtig über Ihre eigene Gemeinde informieren. Meist ist das mit einer schnellen Google-Suche getan.

Bedeutung für Kommunen und Bürger

Die Grundsteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für Kommunen und trägt somit wesentlich zur Finanzierung lokaler Infrastruktur und Dienstleistungen bei. Die Einnahmen aus der Grundsteuer fließen direkt in die Kassen der Gemeinden und werden für verschiedene öffentliche Aufgaben verwendet, wie etwa:

  • Instandhaltung von Straßen und öffentlichen Plätzen
  • Betrieb von Schulen und Kindergärten
  • Finanzierung von Kultur- und Sporteinrichtungen

Sie können den Grundsteuerbescheid daher nicht nur als eine finanzielle Verpflichtung, sondern auch ein Beitrag zur Entwicklung und Erhaltung Ihrer lokalen Gemeinschaft sehen.

Eine schöne und gepflegte bayrische Innenstadt.
Die Grundsteuer ist mehr als nur eine Abgabe für Immobilienbesitzer. Sie ist ein wesentlicher Baustein kommunaler Selbstbestimmung, der es Gemeinden ermöglicht, gezielt in lokale Bildung, Kultur und Infrastruktur zu investieren. Björn Kolbmüller Björn Kolbmüller Geschäftsführer

Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie Ihre Grundsteuer berechnen, können Sie dies ganz einfach mithilfe unseres Ratgeberartikels zu diesem Thema erfahren. Hier wird auch tiefgründiger auf die Grundsteuerreform 2025 eingegangen.

Grundsteuerbescheid richtig prüfen – inkl. Checkliste

Als Immobilienbesitzer sollten Sie Ihren Grundsteuerbescheid stets sorgfältig überprüfen. Schließlich können Fehler im Grundsteuerbescheid zu einer überhöhten Steuerlast führen, was für Sie kostenspielige Konsequenzen mit sich bringen kann.

Checkliste für die Prüfung Ihres Grundsteuerbescheids

Auf einer Checkliste in einem Notizbuch liegt ein iPhone und ein Stift, daneben steht ein Macbook.

Daher haben wir Ihnen eine kurze Checkliste zusammengestellt, welche Sie zur Überprüfung verwenden können. So vergessen Sie keinen wichtigen Aspekt:

  • Persönliche Daten: Überprüfen Sie, ob Ihr Name und Ihre Adresse korrekt angegeben sind. Selbst kleine Fehler können zu Problemen führen.
  • Grundstücksinformationen: Kontrollieren Sie die Angaben zu Lage, Größe und Nutzungsart Ihres Grundstücks. Stimmen diese mit Ihren Unterlagen überein?
  • Grundsteuerwert: Betrachten Sie den angesetzten Wert kritisch. Entspricht er in etwa dem Marktwert Ihrer Immobilie? Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Lage und Zustand.
  • Hebesatz: Vergewissern Sie sich, dass der korrekte Hebesatz Ihrer Gemeinde angewandt wurde. Dieser kann von Jahr zu Jahr variieren.
  • Berechnungsnachvollziehbarkeit: Prüfen Sie, ob Sie die Berechnung der Grundsteuer nachvollziehen können. Bei Unklarheiten zögern Sie nicht, beim Finanzamt nachzufragen.

Äquivalenzbeträge und Grundsteuermessbetrag

Dem Bescheid zu den Äquivalenzbeträgen sollten Sie besondere Beachtung schenken. Dieser Betrag repräsentiert den Wert Ihres Grundstücks und sollte realistisch sein. Vergleichen Sie ihn mit ähnlichen Immobilien in Ihrer Nachbarschaft.

Ebenso wichtig ist der Grundsteuermessbetrag. Er bildet die Grundlage für die finale Steuerberechnung. Überprüfen Sie, ob die korrekte Steuermesszahl angewandt wurde und ob die Multiplikation mit dem Grundsteuerwert stimmt.

Unser Tipp für Eigentümer

Dokumentieren Sie Ihre Prüfung sorgfältig. Notieren Sie sich Unstimmigkeiten und sammeln Sie Belege, die Ihre Einwände unterstützen könnten. So sind Sie bestens vorbereitet, falls Sie Einspruch einlegen möchten.

Grundsteuerbescheid korrekt anfordern

Auf einem Tisch steht ein Namensschild, auf dem "Finanzamt" geschrieben steht.

In der Regel erhalten Sie Ihren Grundsteuerbescheid automatisch vom zuständigen Finanzamt. Es kann jedoch vorkommen, dass Sie den Bescheid nicht erhalten haben. In solchen Fällen ist es wichtig zu wissen, wie Sie den Grundsteuerbescheid korrekt anfordern können. Wir zeigen Ihnen kurz und knapp, wie Sie in einem solchen Fall korrekt vorgehen.

Schritte zur Anforderung des Grundsteuerbescheids:

  1. Kontaktaufnahme mit dem Finanzamt:
    Ermitteln Sie zunächst das für Sie zuständige Finanzamt. Dies ist in der Regel das Amt, in dessen Bezirk sich Ihre Immobilie befindet. Die Kontaktdaten finden Sie online oder im örtlichen Telefonbuch.
  2. Schriftlicher Antrag:
    Stellen Sie einen schriftlichen Antrag auf Zusendung des Grundsteuerbescheids. Ein formloses Schreiben ist hierfür ausreichend. Achten Sie darauf, Ihre Anfrage höflich und präzise zu formulieren.
  3. Bereitstellung wichtiger Informationen:
    Halten Sie für Ihre Anfrage folgende Daten bereit:
    • Ihre persönliche Steuernummer
    • Genaue Grundstücksdaten (Adresse, Flurnummer, Größe)
    • Grund für die Anforderung (z.B. Verlust des Originals, Nichterhalt)

Grundsteuerbescheid verloren – was tun?

Sollten Sie Ihren Grundsteuerbescheid verloren haben, ist dies kein Grund zur Panik. Das Finanzamt kann Ihnen jederzeit eine Kopie des aktuellen Bescheids ausstellen. Kontaktieren Sie dafür umgehend Ihr zuständiges Finanzamt und erklären Sie, dass Sie eine Ersatzausfertigung benötigen.

Geben Sie anschließend den Grund für die Neuausstellung an – in diesem Fall wäre das z.B.Verlust. Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Identifikationsdaten bereithalten, um Ihre Berechtigung nachzuweisen.

Beachten Sie, dass für die Ausstellung einer Kopie möglicherweise eine geringe Gebühr erhoben wird. Wir empfehlen Ihnen, Grundsteuerbescheide mindestens zehn Jahre lang aufzubewahren. Dies kann bei späteren Fragen oder Unstimmigkeiten sehr hilfreich sein und erspart Ihnen den Aufwand einer Neuanforderung.

Unser Tipp für Eigentümer

Nutzen Sie die Gelegenheit der Bescheidanforderung, um Ihre Kontaktdaten beim Finanzamt zu aktualisieren. Insbesondere wenn Sie umgezogen sind oder eine neue E-Mail-Adresse haben, stellen Sie sicher, dass das Finanzamt über Ihre aktuellen Kontaktinformationen verfügt. Dies vermeidet zukünftige Zustellungsprobleme und erleichtert die Kommunikation mit der Behörde.

Mittlerweile bieten viele Finanzämter auch Online-Plattformen an, über die Sie Ihre Grundsteuerbescheide digital abrufen und verwalten können. Erkundigen Sie sich bei Ihrem zuständigen Amt nach dieser zeitsparenden Option.

Ein Mann sitzt an einem Laptop und nutzt Google.

Der Weg zum Finanzamt: Interaktion mit der Behörde

Als Eigentümer ist eine effektive Kommunikation mit dem Finanzamt entscheidend, insbesondere wenn es um Ihren Grundsteuerbescheid geht. In diesem Kapitel sehen wir uns einige Aspekte an, die Sie beachten sollten, um Missverständnisse zu vermeiden und Ihre Anliegen erfolgreich zu bearbeiten.

Zuständigkeit klären

Zunächst ist es wichtig, das für Sie zuständige Finanzamt zu identifizieren. Da jedes Bundesland eigene Regelungen hat, kann sich die Zuständigkeit je nach Ihrem Wohnort oder dem Standort Ihrer Immobilie unterscheiden. Recherchieren Sie online oder kontaktieren Sie Ihre Gemeinde, um die korrekte Behörde zu ermitteln.

Vielfältige Kommunikationswege nutzen

Danach sollten Sie den richtigen Kommunikationsweg für Ihr Anliegen herausfinden. Finanzämter bieten verschiedene Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Ein persönlicher Besuch vor Ort kann bei besonders komplexen Fragen hilfreich sein. Am besten vereinbaren Sie hierfür vorab einen Termin, um Wartezeiten zu vermeiden.

Für formelle Anträge oder Einsprüche ist der Schriftweg oft unerlässlich. Hierbei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie Kopien Ihrer Korrespondenz aufbewahren!

Wenn es sich bei Ihrem Anliegen nur um einige schnelle Rückfragen handelt, eignet sich der Anruf am besten. Auch hier sollten Sie sich jedoch Notizen zum Datum, der Uhrzeit und den Namen Ihres Gesprächspartners machen.

Wie bereits erwähnt, ist mittlerweile auch der digitale Kommunikationsweg über Online-Portale vielerorts eine Alternative. Diese ermöglichen eine bequeme und zeitunabhängige Kommunikations sowie die digitale Einreichung von Dokumenten.

Fristen im Blick behalten

Besonders wichtig ist die Einhaltung von Fristen im Umgang mit dem Finanzamt, denn eine verpasste Frist kann rechtliche und finanzielle Konsequenzen haben. Hier sind die wichtigsten Fristen, die Sie als Eigentümer beachten sollten:

Art der FristZeitraumWichtige Hinweise
Einsprüche gegen den GrundsteuerbescheidEin Monat nach Erhalt des BescheidsSchriftlicher Einspruch muss beim Finanzamt eingehen
ÄnderungsmitteilungenIn der Regel vier Wochen nach Eintritt der ÄnderungBetrifft Umbauten, Nutzungsänderungen, Grundstücksveränderungen
Antworten auf Anfragen des FinanzamtsVariiert, meist zwischen zwei und vier WochenFrist ist im Schreiben des Finanzamts angegeben
Auf einem Tisch liegt ein offener Kalender mit einigen Einträgen.

Um keine Frist zu verpassen, empfiehlt es sich, ein persönliches Fristenmanagement zu etablieren. Führen Sie einen Kalender speziell für steuerrelevante Termine und setzen Sie sich Erinnerungen, die Ihnen genug Vorlaufzeit für die Bearbeitung geben.

Bedenken Sie, dass die Nichteinhaltung von Fristen schwerwiegende Folgen haben kann, wie die Ablehnung von Einsprüchen, Steuernachzahlungen oder sogar die Verhängung von Zwangsgeldern. Sollten Sie unsicher sein oder komplexe steuerliche Angelegenheiten haben, zögern Sie nicht, frühzeitig professionelle Hilfe, etwa durch einen Steuerberater, in Anspruch zu nehmen.

Einspruch gegen den Grundsteuerbescheid inkl. Muster

Sie haben das Recht, gegen Ihren Grundsteuerbescheid Einspruch einzulegen, wenn Sie mit dem Inhalt nicht einverstanden sind. Dies kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein. Ein häufiger Fehler im Grundsteuerbescheid sind fehlerhafte Grundstücksdaten, z.B. falsche Flächenangaben oder Nutzungsart.

Auch ein Einspruch wegen eines unrealistischen Grundsteuerwerts kann vorkommen, beispielsweise wenn Ihnen die Bewertung Ihres Grundstücks zu hoch erscheint. Manchmal kann auch eine falsche Anwendung des Hebesatzes in Ihrem Grundsteuerbescheid auftreten, wenn Ihrer Gemeinde bei der Berechnung ein Fehler unterlaufen ist.

Hinweis

Sie haben Fragen zum Grundsteuerwert Ihrer Immobilie? Mit der kostenlosen Online-Bewertung von Jacasa können Sie einen aktuellen Marktwert ermitteln und so den Grundsteuerbescheid besser einschätzen. Schnell, unverbindlich und hilfreich für Ihre Unterlagen.

Hier zur kostenlosen Immobilienbewertung
Eine Frau schaut skeptisch in die Kamera und setzt sich dabei ihre Brille auf.

In all diesen Fällen ist es wichtig, dass Sie bei Ihrem Einspruch korrekt und strukturiert vorgehen. Beachten Sie unbedingt die Reihenfolge der folgenden Schritte:

  1. Frist beachten: Der Einspruch muss innerhalb eines Monats nach Erhalt des Bescheids beim Finanzamt eingehen. Versäumen Sie diese Frist, wird der Bescheid in der Regel bestandskräftig.
  2. Einspruchsschreiben verfassen: Formulieren Sie ein sachliches Schreiben, in dem Sie Ihre Gründe für den Einspruch darlegen. Beziehen Sie sich dabei konkret auf die Punkte im Bescheid, die Sie für fehlerhaft halten.
  3. Beweismittel beifügen: Untermauern Sie Ihren Einspruch mit relevanten Unterlagen. Dies können z.B. aktuelle Grundbuchauszüge, Gutachten oder Fotos sein.

Auch wenn Sie Einspruch einlegen, müssen Sie die festgesetzte Grundsteuer zunächst zahlen. Es empfiehlt sich, dies “unter Vorbehalt der Nachprüfung” zu tun. So sichern Sie sich die Möglichkeit einer Rückerstattung, falls Ihr Einspruch erfolgreich ist.

Mustervorlage – Einspruch gegen Grundsteuermessbescheid

[Ihr vollständiger Name]
[Ihre Straße und Hausnummer]
[Ihre Postleitzahl und Ort]

Per Einschreiben mit Rückschein

Finanzamt [Name der zuständigen Stadt/Gemeinde]
[Straße und Hausnummer des Finanzamts]
[Postleitzahl und Ort des Finanzamts]

[Aktuelles Datum]

Steuernummer: [Ihre Steuernummer]
Steuer-Identifikationsnummer: [Ihre Steuer-ID]

Betreff: Einspruch gegen den Grundsteuermessbescheid vom [Datum des Bescheids]

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhebe ich fristgerecht Einspruch gegen den oben genannten Grundsteuermessbescheid.

Ich bitte Sie höflich um eine schriftliche Bestätigung des Eingangs dieses Einspruchs.

[Wählen Sie eine der folgenden Optionen:]

Option 1:
Die detaillierte Begründung meines Einspruchs werde ich Ihnen in einem separaten Schreiben zukommen lassen.

Option 2:
Mein Einspruch begründet sich wie folgt:
[Führen Sie hier Ihre spezifischen Gründe an, z.B.:
– Die im Bescheid angegebene Grundstücksfläche von X m² weicht von der tatsächlichen Fläche ab. Laut aktuellem Grundbuchauszug beträgt die korrekte Fläche Y m².
– Der angesetzte Bodenrichtwert entspricht nicht der realen Lage und Beschaffenheit des Grundstücks.]

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Sie erreichen mich unter der Telefonnummer [Ihre Telefonnummer] oder per E-Mail an [Ihre E-Mail-Adresse].

Mit freundlichen Grüßen

[Ihre Unterschrift]
[Ihr Name in Druckbuchstaben]

Anlagen: [Liste der beigefügten Dokumente, falls vorhanden]

Ausblick: Zukünftige Entwicklungen der Grundsteuer

Als Immobilienbesitzer sollten Sie sich auf bedeutende Veränderungen in der Grundsteuerberechnung einstellen. Ab dem 1. Januar 2025 tritt die umfassende Grundsteuerreform in Kraft, die weitreichende Auswirkungen haben wird.

Ein Instagram-Beitrag von @finanztip zum Thema, worum es bei der Grundsteuerreform eigentlich geht.

Wir haben Ihnen die Kernpunkte der Reform aufgelistet:

  1. Neubewertung aller Grundstücke: Statt des veralteten Einheitswerts wird ein neuer Grundsteuerwert ermittelt. Dieser basiert auf Bodenrichtwerten und einer ermittelten Nettokaltmiete.
  2. Dreistufiges Berechnungsverfahren: Der neue Grundstückswert wird mit der Steuermesszahl multipliziert, anschließend wird dieser Betrag mit dem kommunalen Hebesatz multipliziert.
  3. Länderspezifische Modelle: Durch die Länderöffnungsklausel können Bundesländer eigene Berechnungsmodelle entwickeln, was zu regionalen Unterschieden führt.
  4. Einführung der Grundsteuer C: Kommunen erhalten die Möglichkeit, höhere Hebesätze für unbebaute Grundstücke festzulegen, um Spekulationen entgegenzuwirken.

Wenn Sie sich mit den Details der Grundsteuerreform 2025 auseinandersetzen möchten, können Sie dies mithilfe unseres Ratgeberartikels tun. Dort beleuchten wir im Detail die Änderungen durch die Reform und wie Sie sich als Eigentümer optimal vorbereiten.

Fazit

Der Grundsteuerbescheid ist ein komplexes, aber wichtiges Dokument für Immobilienbesitzer. Er basiert auf einer vielschichtigen Berechnung, die den Grundstückswert, den Grundsteuermessbetrag und den Hebesatz berücksichtigt. Das Verständnis dieser Komponenten ist entscheidend für eine korrekte Interpretation und Handhabung des Bescheids.

Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie der sorgfältigen Überprüfung Ihres Bescheids, der Einhaltung von Fristen und der korrekten Kommunikation mit dem Finanzamt widmen. Diese Schritte können Ihnen helfen, potenzielle Fehler zu erkennen und Ihre Rechte als Eigentümer wahrzunehmen.

Mit Blick auf die Grundsteuerreform 2025 ist es ratsam, sich frühzeitig zu informieren und vorzubereiten. Nutzen Sie die gewonnenen Erkenntnisse, um selbstbewusst mit Ihrem Grundsteuerbescheid umzugehen und bei Bedarf professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Artikel von
Lisa Ihle
Frau Ihle arbeitet schon seit 2022 als Redakteurin bei JACASA. Hier kann sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit ihrem Interesse für den Immobilienmarkt, aktuelle Immobilentrends und -enwicklungen vereinen.
Lisa Ihle

Häufige Fragen – Grundsteuerbescheid

  • Was ist ein Grundsteuerbescheid und wofür wird er benötigt?

    Ein Grundsteuerbescheid ist ein offizielles Dokument der Finanzbehörde, das die zu zahlende Grundsteuer für Ihre Immobilie festlegt. Er basiert auf dem Wert Ihres Grundstücks und der Gebäude und dient als Grundlage für die jährliche Steuerzahlung an Ihre Gemeinde.

  • Wie berechnet sich die Grundsteuer im Grundsteuerbescheid?

    Die Grundsteuer setzt sich aus drei Komponenten zusammen: dem Grundsteuerwert (basierend auf Lage, Größe und Art des Grundstücks), dem Grundsteuermessbetrag (Grundsteuerwert multipliziert mit der Steuermesszahl) und dem Hebesatz Ihrer Gemeinde. Das Produkt dieser Faktoren ergibt die zu zahlende Grundsteuer.

  • Was kann ich tun, wenn ich mit meinem Grundsteuerbescheid nicht einverstanden bin?

    Sie können innerhalb eines Monats nach Erhalt des Bescheids Einspruch einlegen. Verfassen Sie ein sachliches Schreiben, in dem Sie Ihre Gründe darlegen und fügen Sie relevante Unterlagen bei. Beachten Sie, dass Sie die Steuer zunächst trotzdem zahlen müssen, am besten “unter Vorbehalt der Nachprüfung”.

  • Wie kann ich einen verlorenen Grundsteuerbescheid ersetzen?

    Kontaktieren Sie Ihr zuständiges Finanzamt und beantragen Sie eine Ersatzausfertigung. Halten Sie Ihre Steuernummer und Grundstücksdaten bereit. Es kann eine geringe Gebühr anfallen. Viele Finanzämter bieten auch Online-Portale an, über die Sie Bescheide digital abrufen können.

  • Welche Änderungen bringt die Grundsteuerreform 2025 für meinen Grundsteuerbescheid?

    Ab 2025 wird ein neues Berechnungsverfahren eingeführt. Es beinhaltet eine Neubewertung aller Grundstücke, ein dreistufiges Berechnungsverfahren und möglicherweise länderspezifische Modelle. Zudem wird die Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke eingeführt. Informieren Sie sich frühzeitig über die Auswirkungen auf Ihre spezifische Situation.

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