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Für Studierende auf Wohnungssuche: Insider-Tipps & Tricks

Lisa Ihle Online Redakteurin
29. Okt 2024 / 21 Min. Lesezeit

Die Wohnungssuche stellt für viele Studierende eine große Herausforderung dar. Insbesondere in Universitätsstädten ist der Wohnungsmarkt oft angespannt, und die Konkurrenz um bezahlbaren Wohnraum ist groß. Dann zwischen Hörsaal und Bibliothek ein bezahlbares Zuhause zu finden, erscheint oft als Mammutaufgabe. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Strategien und Insider-Tipps meisterst du diese Herausforderung mit Bravour!

Welche Dokumente brauche ich als Studierende für die Wohnungssuche? Wie gehen ich bei der Suche am besten vor? Wie überzeuge ich bei der Besichtigung? In diesem Ratgeber beantworten wir deine brennendsten Fragen rund um die Wohnungssuche und geben dir praktische Tipps von erfahrenen Immobilienmakler:innen weiter. Laut den Makler:innen machen viele Studierende bei der Wohnungssuche Fehler, die einfach vermieden werden können.

Wohnungsmarkt für Studierende

Die Wohnkosten für Studierende in Deutschland zeigen erhebliche regionale Unterschiede. Eine aktuelle Studie des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit wg-gesucht.de ergab, dass ein WG-Zimmer in Jena durchschnittlich 328 € kostet, während in München 790 € fällig werden – mehr als das Doppelte! Neben dem Standort ist die Wohnform ein entscheidender Faktor für die Kosten. In der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks von 2016 wurden die Unterschiede bisher einmalig ermittelt:

WohnformKosten im Durchschnitt
Wohnheim271 €
Wohngemeinschaft310 €
Untermiete346 €
Wohnung allein389 €

Trotz ihres Alters veranschaulichen die Daten klar, dass Wohnheimplätze deutlich günstiger sind als andere Optionen, während eine eigene Wohnung die teuerste Variante darstellt. Es ist anzunehmen, dass sich diese Preisunterschiede in den letzten Jahren aufgrund der Entwicklungen am freien Wohnungsmarkt noch verstärkt haben. Zudem wirken sich die gestiegenen Energiekosten bei einer eigenen Wohnung in der Regel stärker aus als bei anderen Wohnformen.

Die Wohnungssuche für Studierende – Gibt es einen Lichtblick?

Zwar bieten Wohnheime oft günstigere Mieten und eine zentrale Lage, allerdings muss hier mit längeren Wartelisten und weniger Privatsphäre gerechnet werden. Ein Zimmer in einer bestehenden WG ermöglicht einerseits Kostenteilung und soziale Kontakte, aber es ist keine Seltenheit, dass Studierende von einem WG-Casting zum nächsten laufen. Denn besonders auf günstige, gut-gelegene WGs gibt es einen großen Andrang. So haben Studierende oft keine andere Möglichkeit, als parallel nach einer eigenen Wohnungen zu suchen.

Doch gerade, wenn Studierende mit Freund:innen oder Partner:innen zusammenziehen möchten, treffen sie als WG-Gründung auf Schwierigkeiten. Denn Wohngemeinschaften stoßen bei vielen Vermieter:innen auf Vorbehalte. Hauptgründe dafür sind Bedenken bezüglich möglicher Störungen der Hausruhe und der zusätzliche Verwaltungsaufwand durch häufigere Mieter:innenwechsel. Zudem eignet sich nicht jeder Wohnungsgrundriss für eine WG, beispielsweise wenn Durchgangszimmer vorhanden sind.

Trotzdem gilt: Kopf hoch! Schließlich wurde jede bestehende Wohngemeinschaft irgendwann einmal gegründet und die anfänglichen Hürden konnten überwunden werden. Zudem kannst du durch einfache Tipps deine Chancen deutlich erhöhen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass man mit einer zügigen Kommunikation, Pünktlichkeit und ordentlichem Auftreten bei der Besichtigung und ordentlichen Bewerbungsunterlagen schon 90 % der Mitbewerber:innen ausstechen kann.
Blick auf eine Hand die Zahlen in einen Taschenrechner eingibt. Die andere Hand ruht auf einem aufgeklappten Laptop. Als Studierende auf Wohnungssuche sollten Sie die Wohnkosten gründlich nachrechnen.

Finanzierungsmöglichkeiten: Optionen zur Deckung der Wohnkosten

Für viele Studierende ist die Finanzierung der größte Stolperstein bei der Wohnungssuche. Oftmals wird die Miete von den Eltern und durch die eigenen Nebenjobs finanziert. Allerdings ist die Finanzierung durch Eltern kein Regelfall. Zudem können die Nebentätigkeiten zeitintensiv sein und damit die Auswirkungen auf die Studienzeit haben. Viele Stiftungen und Organisationen bieten Stipendien für Studierende an, die Wohnkostenzuschüsse beinhalten. Weitere Möglichkeiten zur Finanzierung der Miete sind:

  • BAföG
  • Wohngeld
  • KfW-Studienkredit

Prüfe deinen Anspruch auf BAföG, dessen Höchstsatz aktuell bei 934 € pro Monat liegt. Ab dem Wintersemester 2024/25 ändert sich die Berechnung des Wohnkostenanteils an der BAföG-Förderung. Es wird dann eine Pauschale von 380 € für Miete und Nebenkosten angesetzt. Falls deine tatsächlichen Wohnkosten darüber liegen, musst du selbst für die Differenz aufkommen. Detaillierte Informationen zur Mietkostenunterstützung im Rahmen des BAföG findest du hier.

Bezüglich des Wohngeldes ist zu beachten, dass Studierende in der Regel keinen Anspruch darauf haben. Allerdings gibt es, wie so oft, auch hier bestimmte Ausnahmefälle. Eine weitere Option ist ein Studiendarlehen, etwa das KfW-Studienkredit. Hierbei ist zu beachten, dass dies eine langfristige finanzielle Verpflichtung darstellt.

Günstigere Wohnmöglichkeiten durch Sozialwohnungen

Eine Option für kostengünstigeres Wohnen bieten Sozialwohnungen. Um Zugang zu diesen zu erhalten, benötigst du einen Wohnberechtigungsschein (WBS). Diesen kannst du bei der Stadt-/Kreisverwaltung deines Studienortes beantragen, meist beim Amt für Wohnungswesen. Der WBS soll Menschen mit geringerem Einkommen den Zugang zu öffentlich geförderten Wohnungen ermöglichen.

Außerdem solltest du bei deiner Planung die Zweitwohnungssteuer beachten. Diese wird in vielen Orten erhoben und beträgt durchschnittlich etwa 10 % der jährlichen Kaltmiete. Diese Steuer kann auch Studierende betreffen, die ihren Hauptwohnsitz bei den Eltern behalten und am Studienort einen Zweitwohnsitz anmelden. Diese Praxis hat in der Vergangenheit zu Kontroversen geführt, wobei einige Studierende sogar rechtliche Schritte unternommen haben, um die Rechtmäßigkeit dieser Steuer überprüfen zu lassen.

Vorbereitung und Planung: Der Schlüssel zum Erfolg

Für Studierende kann die Wohnungssuche eine echte Herausforderung sein, besonders in Universitätsstädten kurz vor Semesterbeginn. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der frühzeitigen Planung. Idealerweise sollten Studierende mehrere Monate vor Studienbeginn mit der Wohnungssuche starten, um dem Ansturm auf dem Wohnungsmarkt zuvorzukommen. Ist ein so früher Start nicht möglich, etwa wegen der späten Zusage für einen Studienplatz, gibt es Alternativen für Studierende auf Wohnungssuche.

Eine praktische Option ist die Zwischenmiete, oft mit möblierter Wohnung. Dies verschafft Zeit und mindert den Druck bei der Suche nach einer langfristigen Bleibe. Zudem gestaltet sich die Suche oft einfacher, sobald man vor Ort ist. Es kann schneller auf Besichtigungstermine reagiert werden und erhält mehr Zeit, den lokalen Wohnungsmarkt zu erkunden. Nach Semesterbeginn entspannt sich die Lage meist, was die Chancen für Studierende auf der Wohnungssuche erhöht.

Gut zu wissen

In den meisten Bundesländern ist der Semesterstart der Universitäten am 1. April und 1. Oktober.

Budget planen

Der nächste Schritt ist eine realistische Kostenaufstellung. Für Studierende auf Wohnungssuche ist eine realistische Kostenplanung unerlässlich, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden und realistische Erwartungen zu setzen. Dabei sollte bei den Wohnungsangeboten besonders auf die Zusammensetzung der Mietkosten geachtet werden. Es ist wichtig zu verstehen, welche Nebenkosten in der Miete enthalten sind und welche zusätzlich anfallen.

Zusätzlich zur Kaltmiete werden typischerweise Nebenkosten, wie Heizung, Strom, Gas und Wasser separat berechnet, aber es gibt Ausnahmen. Auch die Regelungen für Kabelanschlüsse können variieren – manchmal werden diese Kosten auf alle Mieter:innen umgelegt, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung. Zusätzlich sollten Kosten für die Kaution (in der Regel zwei bis drei Monatsmieten), Umzugskosten und gegebenenfalls die Erstausstattung der neuen Wohnung berücksichtigt werden.

Persönliche Präferenzen und Ansprüche festlegen

Ein häufiger Fehler bei der Wohnungssuche ist es, dass sich Studierende bei zunehmender Verzweiflung wahllos auf Wohnungen bewerben und dadurch die Übersicht verlieren. Dabei ist eine strukturierte Herangehensweise bei der Wohnungssuche entscheidend. Setze bei der Suche lieber auf die Qualität, statt auf die Quantität. Dies wird von Immobilienmakler:innen und Vermieter:innen positiv wahrgenommen.

Um die Wohnungssuche möglichst effektiv zu gestalten, ist es ratsam, zunächst klare Kriterien festzulegen. Überlege dir, welche Lage, Größe, Ausstattung und welcher Preis für dich als Studierende realistisch sind. Die Vorauswahl wird dabei helfen, den Suchprozess zu fokussieren. Dabei ist es auch wichtig zu beachten, dass diese Kriterien auch Auswirkungen auf das Wohnungsangebot haben, zum Beispiel sind Wohnungen am Stadtrand oft leichter zu finden und günstiger. Zentrale Lagen sind zwar wegen guter Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten bei Studierenden beliebt, aber entsprechend schwieriger zu bekommen.

Deshalb raten erfahrene Immobilienmakler:innen dazu, nicht zu starr an den ursprünglichen Kriterien festzuhalten. So sollten sich Studierende bei der Wohnungssuche auch überlegen, bei welchen Kriterien sie flexibel sein können.

Mein Tipp ist, dass Wohnungssuchende sich regelmäßig hinterfragen sollten, z.B. brauche ich tatsächlich zwingend ein Fenster mit Bad oder bin ich bereit, Abstriche bei der Lage in Kauf zu nehmen, um eine Wohnung zu bekommen? Offenbleiben hilft ungemein.
Ein Mann sitzt in einer Bibliothek am Tisch. Vor ihm steht sein Laptop und er schreibt in ein Heft. Studierende auf Wohnungssuche sollten sich Notizen machen, um den Überblick zu behalten.

Welche Unterlagen werden für die Wohnungssuche gebraucht?

Oft sind Wohnungsangebote nur kurz auf dem Markt und eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um zügig reagieren können, wenn du eine Wohnung entdeckt hast. Deshalb solltest du die relevanten Unterlagen für den Bewerbungsprozess zusammentragen, sobald du dich dazu entschlossen hast, eine neue Wohnung zu suchen. Bereite daher lieber gleich die folgenden Unterlagen vor:

  • Kopie des Personalausweises
  • SCHUFA-Bonitätsauskunft (Link)
  • Selbstauskunft
  • Einkommensnachweise
  • Ggf. Bescheinigung der Mietschuldenfreiheit
  • Ggf. eine Bürgschaft der Eltern
  • Bescheinigung der Mietschuldenfreiheit
  • Persönliches Anschreiben/Motivationsschreiben

Die Selbstauskunft wird meistens bei Besichtigungen ausgegeben und deren Informationen dienen Vermieter:innen als Grundlage für ihre Entscheidung. Es handelt sich also um ein wichtiges Dokument und sollte daher sorgfältig und wahrheitsgemäß ausgefüllt werden. Vollständigkeit und Lesbarkeit sind dabei von großer Bedeutung. In manchen Fällen, z.B. wenn man einen Wohnungstipp über Freund:innen bekommt, ist es sinnvoll eine Selbstauskunft selbst mitzubringen.

Zu den Einkommensnachweise zählen aktuelle Verdienstbescheinigungen, Lohn oder Gehaltsnachweise, aber auch der BAföG-Bescheid. Diese sollten als ausgedruckte Kopien oder Scans vorbereitet werden. Studierende mit geringem Einkommen können ihre Chancen durch eine Bescheinigung der früheren Vermieter:innen über die Mietschuldenfreiheit und eine Bürgschaft der Eltern erheblich verbessern. Diese beiden Dokumente belegen die Zuverlässigkeit als Mieter:in und bieten zusätzliche finanzielle Sicherheit.

Persönliches Anschreiben – Lohnt sich das?

Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Anschreiben gewidmet werden. Dies kann zwar etwas Zeit in Anspruch nehmen, doch hebt man sich damit von anderen Bewerbungen ab, bleibt auf jeden Fall in Erinnerung und hinterlässt einen besonders guten Eindruck. In dem Anschreiben solltest du dich kurz vorstellen. Es sollte eine persönliche Vorstellung, Angaben zum Studienfach und zur Universität, Informationen zur finanziellen Situation und die Gründe für das Interesse an der Wohnung enthalten.

Zudem interessieren sich viele Vermieter:innen für die Zukunftspläne studierender Mieter:innen, insbesondere ob sie nach Studienabschluss planen, in der Stadt wohnen zu bleiben. Es kann vorteilhaft sein, subtil deine Zuverlässigkeit und den Wunsch nach einem längerfristigen Mietverhältnis anzudeuten, ohne dabei aufdringlich zu wirken.

Strategien für die Wohnungssuche: Alle Kanäle nutzen!

Bei der Wohnungssuche gilt es, alle verfügbaren Kanäle zu nutzen. Beginne mit gängigen Online-Immobilienportalen und erstelle darin ein passendes Suchprofil. Dabei ist ein aussagekräftiges Suchprofil mit seriösem Foto der Schlüssel zum Erfolg bei der Wohnungssuche online. Achte darauf, alle wichtigen Angaben von Alter und Beruf bis zu persönlichen Eigenschaften vollständig einzutragen, um Vermieter:innen anzusprechen.

Zudem gibt es oft die Möglichkeit, Suchprofile auf den Online-Immobilienportalen zu aktivieren, die dich automatisch benachrichtigen, sobald eine Wohnung eingestellt wird, die deinen Kriterien entspricht. Soziale Netzwerke sind ebenfalls eine wertvolle Ressource. In Facebook-Gruppen und anderen sozialen Medien werden oft Wohnungen oder WG-Zimmer angeboten, die nicht auf den klassischen Portalen zu finden sind. Auch kann es sich lohnen, die Angebote bei Webseiten von Immobilienmakler:innen einzusehen.

Wenn man Makler:innen trifft, die öfter Mietwohnungen haben, dann direkt dort auf die Webseite schauen! Nicht jede Wohnung wird bei Immobilienportalen beworben.

Analoge Angebote

Die “altmodische” Methode sollte nicht vergessen werden: Das Durchforsten der Immobilienteile lokaler Zeitungen, insbesondere in der Print-Ausgabe, kann sich auch lohnen. Manchmal finden sich hier Angebote, die online nicht veröffentlicht werden. Nutze auch universitäre Angebote wie Aushangbretter oder Studierendenwerke für die Wohnungssuche. Nicht zu unterschätzen ist auch die Kraft des persönlichen Netzwerks: Familie, Freund:innen und Bekannte über die Wohnungssuche zu informieren, kann zu unerwarteten Möglichkeiten führen.

Vorsicht bei unseriösen Angeboten!

Insbesondere bei der Online-Suche muss man sich vor unseriösen Angeboten in Acht nehmen. Anzeichen für Fake-Angebote sind Rechnungen für Wohnungsbesichtigungen, Vorauszahlungen der Kaution und weitere.

Social Media Post des rbb24: Auf einer Deutschlandkarte werden die Mietkosten für eine Wohnung mit 30 Quadratmetern gezeigt. Diese kosten zum Beispiel in Berlin 539 €, während sie in Magdeburg 282 € kosten. Studierende auf Wohnungssuche sollten um die regionalen Unterschiede der Mietkosten Bescheid wissen.

Tipps für den Bewerbungsprozess: Vom ersten Kontakt bis zum Zusenden der Unterlagen

Sobald es für eine Wohnung sehr viele Anfragen gibt, muss eine Auswahl getroffen werden und deshalb gilt es als Bewerber:in einiges zu beachten – bereits vom ersten Kontakt an. Beim Ausfüllen eines Kontaktformulars ist die Vollständigkeit der Daten das A und O. Anfragen mit Fantasienamen, wie zum Beispiel Max Mustermann, oder teilweise geschwärzte Telefonnummern werden hinten angestellt. Außerdem solltest du dich bereits beim ersten Kontakt im Textfeld vorstellen. Schreibe den jeweiligen Makler:innen am besten persönlich an und beschreibe, wer du bist und aus welchen Beweggründen du eine neue Wohnung suchst.

Dabei solltest du dich konkret auf die Wohnung beziehen, denn das zeigt den Makler:innen dein Interesse an der Wohnung. Versetze dich in die Lage der Makler:innen bzw. Vermiter:innen und schreibe auf, warum es sich lohnt, dich einzuladen. Standardtexte oder eine falsche Anrede suggerieren hingegen, dass sehr viele Anfragen verschickt werden. Das wirkt unmotiviert und daher werden Interessent:innen, die sich mehr Mühe geben, bevorzugt. Allerdings solltest du unbedingt auf die Textlänge achten, denn Makler:innen und Vermieter:innen haben nicht die Zeit romanlange Vorstellungen zu lesen.

Die Wohnungsbesichtigung

Die Wohnungsbesichtigung bietet die Chance, einen positiven persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Eine gründliche Vorbereitung ist wichtig, wozu gehört, sich vorab über die Wohnung und die Umgebung zu informieren. Zudem solltest du Fragen vorbereiten und alle notwendigen Unterlagen mitbringen. Erscheine pünktlich zum Termin und kleide dich angemessen. Anders als bei WG-Castings sollte der Kleidungsstil während einer Besichtigung seriös sein. Angemessene Kleidung und ein höfliches Auftreten kann einen positiven Eindruck bei potenziellen Vermieter:innen hinterlassen.

Bei der Besichtigung sollte auch auf den Zustand der Wohnung geachtet werden. Anzeichen von Schimmel, defekte Elektrik oder andere Mängel sollten nicht übersehen werden. Sowohl bei dem Zustand der Wohnung als auch bei der Umgebung solltest du ehrlich zu dir sein und überlegen, ob sie wirklich deinen Vorstellungen entspricht. Wenn dir die Wohnung gefällt, dann suche das Gespräch mit der:m Makler:in oder Vermieter:in.

Bei diesem Gespräch sollte aber nicht nach Eckdaten gefragt werden, die bereits im Exposé stehen. Fragen oder Gesprächsanfänge wie diese vermitteln Makler:innen, dass das Exposé nicht gelesen und sich nicht mit der Wohnung beschäftigt wurde. Stattdessen solltest du ernsthaftes Interesse an der Wohnung zeigen, indem du aufmerksam zuhörst und gezielte Fragen stellst. Du kannst zum Beispiel nachfragen, ob die vorhandene Einbauküche Bestandteil der Wohnung ist oder dem:der Mieter:in gehört, oder aber einfach nach dem Waschmaschinenanschluss fragen.

No-Gos beim Zusenden der Unterlagen

Meistens steht in der Selbstauskunft, welche Unterlagen benötigt werden. Nur die Hälfte zu senden und auf Nachfrage hin erst den Rest, ist ein absolutes No-Go. Zudem sind die Bewerbungsunterlagen zwar inhaltlich relevant, doch zählt auch die Art ihrer Präsentation. Denn unabhängig vom Einkommen sind schief fotografierte Gehaltsnachweise oder eine verpixelte Bildauflösung ein weiteres absolutes No-Go.

Teilweise bekommen wir 10 E-Mails hintereinander mit unbeschrifteten Dokumenten, die wir nicht zuordnen können. Mit der richtigen Beschriftung der Dokumente und den Anlagen in einer Mail ist man schon sehr weit vorne.

Alles in allem erstellst du am besten ein PDF-Dokument, in dem alle Unterlagen in guter Auflösung und gut sortiert zusammengefasst sind. Damit stichst du schon aus der Menge der Bewerbungen hervor. Zudem kann eine freundliche Nachricht helfen, sich von den Mitbewerber:innen abzuheben.

Ein Wohnungsschüssel liegt auf einem Tisch. Im Hintergrund ist eine Hand zu sehen, die einen Vertrag unterschriebt. Wenn die Wohnungssuche für Studierende beendet ist, können sie sich ganz auf ihr Studium konzentrieren.

Rechtliche Aspekte: Wichtige Punkte im Mietvertrag

Beim Abschluss eines Mietvertrags gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten. Zunächst solltest du darauf achten, ob der Vertrag ein selbst geschriebenes Dokument ist, das vielleicht schon seit zehn oder 20 Jahren in dieser Form verwendet wird und mit der heutigen Rechtsprechung nicht kompatibel ist, oder ob es ein aktueller Vordruck ist. Auch sollten mündliche Vereinbarungen vermieden werden – alles Wichtige sollte schriftlich im Mietvertrag festgehalten werden. Den Vertrag solltest du dir sorgfältig durchlesen und besonders die folgenden Punkte auf ihre Korrektheit überprüfen:

  • Mietdauer und Kündigungsfristen
  • Höhe der Miete und Nebenkosten
  • Eventuelle Renovierungsklausel
  • Erlaubnis zur Untervermietung (wichtig für WGs)

Außerdem ist die Kaution ein wichtiger Punkt: Sie darf maximal drei Monatsmieten (ohne Nebenkosten) betragen und muss von Vermieter:innen auf einem separaten Konto angelegt werden. Sollte es Punkte im Vertrag geben, die du nicht nachvollziehen kannst oder Bedenken hast, scheue dich nicht, Fragen zu stellen oder Unklarheiten anzusprechen. Es ist dein Recht, den Vertrag zu verstehen. Im Zweifel kann eine rechtliche Beratung sinnvoll sein.

Gut zu wissen

Bei Wohngemeinschaften ist es wichtig zu unterscheiden, ob man als Hauptmieter:in oder Untermieter:in einzieht. Hauptmieter:innen unterschreiben den Mietvertrag mit Vermieter:innen, währenddessen Untermieter:innen einen Mietvertrag mit dem:r Hauptmieter:in haben.

Die Wohnungsübergabe

Während der Wohnungsübergabe sollten alle Zählerstände notiert werden. Zudem sollten alle Schäden aufgenommen werden, sodass später keine Irritation entsteht, wer der Verursachende war. Allerdings muss man dabei nicht übertrieben gründlich sein und beispielsweise einen Riss in der Raufasertapete aufnehmen. Wenn man wieder auszieht, möchte man schließlich auch nicht über jeden Kratzer diskutieren müssen.

Fazit

Die Wohnungssuche für Studierende erfordert Geduld, Vorbereitung und Durchhaltevermögen. Mit den richtigen Strategien und einer gründlichen Vorbereitung erhöhst du deine Chancen auf eine passende Wohnung erheblich. Bleibe hartnäckig und nutze alle verfügbaren Ressourcen. Eine gute Wohnsituation ist eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Studium.

Beachte allerdings, dass dieser Ratgeber allgemeine Informationen bietet. Für individuelle rechtliche oder finanzielle Fragen sollten entsprechende Fachexpert:innen konsultiert werden. Die vorgestellten Tipps und Strategien können helfen, die Wohnungssuche erfolgreich zu gestalten. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinem Studium!

Artikel von
Lisa Ihle
Frau Ihle arbeitet schon seit 2022 als Redakteurin bei JACASA. Hier kann sie ihr...
Frau Ihle arbeitet schon seit 2022 als Redakteurin bei JACASA. Hier kann sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit ihrem Interesse für den Immobilienmarkt, aktuelle Immobilentrends und -enwicklungen vereinen.
Lisa Ihle

Häufig gestellte Fragen – Studierende Wohnungssuche

  • Wann sollten Studierende mit der Wohnungssuche beginnen?

    Starte deine  Wohnungssuche idealerweise 3–4 Monate vor Semesterbeginn. In beliebten Unistädten herrscht oft Wohnungsnot, besonders zum Wintersemester. Frühzeitige Planung erhöht deine Chancen auf eine passende Unterkunft und gibt dir Zeit, verschiedene Optionen zu vergleichen.

  • Welche Wohnformen eignen sich besonders für Studierende?

    Beliebte Wohnformen für Studierende sind WGs, Studentenwohnheime und kleine Einzelapartments. WGs bieten Gemeinschaft und geteilte Kosten, Wohnheime sind oft günstig und campusnah, während Einzelapartments mehr Privatsphäre bieten. Wähle je nach persönlichen Vorlieben und Budget.

  • Wie hoch sind die durchschnittlichen Mietkosten für Studierende?

    Die Mietkosten variieren stark je nach Stadt und Wohnform. In Großstädten kann mit 300–500 € für ein WG-Zimmer gerechnet werden und 400–700 € für ein Einzelapartment. In kleineren Städten können die Preise niedriger sein. Dazu kommen ggf. noch Nebenkosten wie Strom und Internet.

  • Wie können Studierende ihre Chancen bei der Wohnungssuche erhöhen?

    Bereite ein überzeugendes Bewerbungsschreiben vor, inkl. Informationen zu dir, deinem Studium und deiner Zahlungsfähigkeit. Sei bei Besichtigungen pünktlich und freundlich. Eine Bürgschaft der Eltern oder ein Nachweis über BAföG kann deine Chancen zusätzlich verbessern.

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