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Ratgeber: Quadratmeterpreis – Was Immobilienverkäufer wissen müssen

Lisa Ihle Online Redakteurin
18. Okt 2024 / 10 Min. Lesezeit

Der Quadratmeterpreis ist ein zentraler Begriff im Immobilienmarkt, sowohl für Verkäufer als auch für Käufer. Er bezeichnet den Preis einer Immobilie, der pro Quadratmeter Nutzfläche berechnet wird. Die Ermittlung des richtigen Quadratmeterpreises ist entscheidend für den erfolgreichen Verkauf einer Immobilie. In diesem Artikel erklären wir, wie der Quadratmeterpreis zustande kommt, welche Faktoren ihn beeinflussen und wie Verkäufer diesen für ihre Immobilie berechnen können.

Ein kleines Modelhaus wird mit einem Maßband vermessen.

Was ist der Quadratmeterpreis?

Der Quadratmeterpreis ist der Preis pro Quadratmeter einer Immobilie und wird oft als eine der wichtigsten Kennzahlen bei der Bewertung von Immobilien herangezogen. Er gibt an, wie viel ein Käufer bereit ist, für einen Quadratmeter Wohnfläche zu zahlen.

Die Formel zur Berechnung des Quadratmeterpreises lautet:

Quadratmeterpreis = Kaufpreis der Immobilie ÷ Wohnfläche in Quadratmetern

Beispiel: Beträgt der Kaufpreis einer Immobilie 500.000 € und hat die Immobilie eine Wohnfläche von 150 Quadratmetern, so ergibt sich ein Quadratmeterpreis von:

500.000 € ÷ 150 m² = 3.333 € pro Quadratmeter.

Dieser Wert dient als Vergleichsgröße, um Immobilienpreise in verschiedenen Lagen und mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen miteinander zu vergleichen.

Faktoren, die den Quadratmeterpreis beeinflussen

Es gibt zahlreiche Faktoren, die den Quadratmeterpreis einer Immobilie beeinflussen. Diese lassen sich in externe und interne Faktoren unterteilen.

Ein Haus steht abgeschieden mitten im Wald und hat daher einen niedrigeren Quadratmeterpreis.

Externe Faktoren:

  1. Lage der Immobilie: Die Lage ist einer der wesentlichsten Preistreiber. In Großstädten wie München oder Hamburg sind die Quadratmeterpreise erheblich höher als in ländlichen Regionen. Innerhalb der Städte kann die Nähe zu wichtigen Infrastrukturen, wie dem öffentlichen Nahverkehr oder Schulen, den Preis ebenfalls steigern.
  2. Nachfrage und Angebot: In Ballungszentren herrscht häufig eine hohe Nachfrage bei einem knappen Angebot, was die Preise in die Höhe treibt. In ländlichen Gegenden kann es hingegen zu einem Überangebot und damit zu niedrigeren Preisen kommen.
  3. Mikrolage: Selbst innerhalb einer Stadt oder eines Viertels kann die Mikrolage entscheidend sein. Straßenabschnitte mit geringem Verkehr und Grünflächen haben oft höhere Quadratmeterpreise als solche in stark frequentierten, lauten Bereichen.
Social Media Beitrag über den Quadratmeterpreis in Deutschland

Interne Faktoren:

  1. Baujahr und Zustand der Immobilie: Ältere Gebäude weisen häufig einen niedrigeren Quadratmeterpreis auf, es sei denn, sie wurden umfangreich modernisiert. Neubauten erzielen oft höhere Preise, da sie dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und einen geringeren Sanierungsbedarf haben.
  2. Ausstattung: Hochwertige Materialien, moderne Haustechnik und besondere Ausstattungsmerkmale wie Fußbodenheizung, Einbauküchen oder luxuriöse Bäder wirken sich positiv auf den Quadratmeterpreis aus.
  3. Wohnfläche und Zuschnitte: Der Zuschnitt der Wohnung und die Größe der Räume spielen ebenfalls eine Rolle. Großzügige Grundrisse und gut geschnittene Zimmer lassen sich meist zu höheren Quadratmeterpreisen verkaufen als verwinkelte oder unpraktisch geschnittene Immobilien.
Blick aus einem Zimmer auf die London Bridge

Wie berechnet man den Quadratmeterpreis?

Für Verkäufer ist es essenziell, den Quadratmeterpreis ihrer Immobilie korrekt zu berechnen. Dies ermöglicht eine realistische Preisgestaltung und erleichtert den Verkauf. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  1. Berechnung der Wohnfläche: Die Wohnfläche setzt sich aus den tatsächlich nutzbaren Räumen zusammen. Nicht zur Wohnfläche zählen etwa Keller oder Dachböden, es sei denn, diese sind ausgebaut. Balkone und Terrassen werden häufig mit einem prozentualen Anteil der Fläche angerechnet (meist zwischen 25 % und 50 %).
  2. Vergleichswerte heranziehen: Um den Quadratmeterpreis zu ermitteln, lohnt es sich, einen Blick auf Vergleichsobjekte in der Umgebung zu werfen. So erhalten Sie ein realistisches Bild von den Preisvorstellungen der Käufer.
  3. Marktentwicklungen beachten: Achten Sie auf aktuelle Markttrends. In Zeiten steigender Nachfrage können die Quadratmeterpreise schnell steigen, während in Krisenzeiten die Preise stagnieren oder sogar fallen können.
Ein Taschenrechner liegt mit einem Blatt Papier und einem Kugelschreiber auf einem Tisch für die Berechnung des Quadratmeterpreises bereit.

Juristische Aspekte: Relevanz des Quadratmeterpreises im Kaufvertrag

Der Quadratmeterpreis spielt auch im rechtlichen Sinne eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Verhandlung und dem Abschluss eines Kaufvertrags. In vielen Fällen wird im Kaufvertrag nicht nur der Gesamtkaufpreis, sondern auch der Quadratmeterpreis festgehalten. Käufer und Verkäufer sollten hierbei auf Transparenz achten, um spätere rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Besonders in urbanen Ballungszentren kann der Quadratmeterpreis zu einem Streitpunkt werden, insbesondere wenn sich nach dem Kauf herausstellt, dass die tatsächliche Wohnfläche von der angegebenen abweicht. In solchen Fällen kann der Käufer unter Umständen vom Verkäufer eine Nachzahlung oder einen Preisnachlass fordern, wenn die Abweichung signifikant ist.

Zwei Personen geben sich über einem Schreibtisch einen Handschlag.

Quadratmeterpreis als Verhandlungsbasis

Für Verkäufer ist der Quadratmeterpreis eine solide Verhandlungsbasis. Ein zu hoch angesetzter Preis kann potenzielle Käufer abschrecken, während ein zu niedriger Preis einen Verlust bedeuten kann. Verkäufer sollten daher:

  • Gutachten oder Wertgutachten in Betracht ziehen. Ein Immobiliengutachter kann den Wert der Immobilie objektiv einschätzen und damit eine fundierte Verhandlungsbasis schaffen.
  • Preistrends in der Region genau beobachten, um sich im richtigen Rahmen zu bewegen.
  • Flexibilität in den Verhandlungen zeigen. Auch wenn der Quadratmeterpreis festgelegt wurde, gibt es oft Spielraum bei den Vertragskonditionen (z. B. bei den Übergabekosten oder bei der Übernahme von Sanierungskosten).

Expertentipp: Marktanalysen nutzen

Wer den Quadratmeterpreis seiner Immobilie ermitteln will, sollte unbedingt auf aktuelle Marktdaten zurückgreifen. Regionale Immobilienportale oder der Gutachterausschuss der Stadt können hier wichtige Anhaltspunkte liefern. Björn Kolbmüller Björn Kolbmüller Geschäftsführer

Nutzen Sie als Verkäufer auch die Möglichkeit, Online-Tools zu verwenden, die den Wert Ihrer Immobilie auf Basis von Standortdaten und Vergleichswerten analysieren. Diese Daten sind jedoch als Orientierungshilfe zu betrachten und ersetzen kein professionelles Gutachten.

Hinweis

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Fazit: Der Quadratmeterpreis als Schlüssel zum erfolgreichen Verkauf

Der Quadratmeterpreis ist eine der wichtigsten Kennzahlen beim Immobilienverkauf. Ein fundiertes Verständnis dieser Größe hilft Ihnen, den Wert Ihrer Immobilie realistisch einzuschätzen und den Verkaufsprozess effizient zu gestalten. Beachten Sie die oben genannten Faktoren und Tipps, um den optimalen Quadratmeterpreis zu ermitteln. So sichern Sie sich eine gute Verhandlungsposition und vermeiden unnötige Verzögerungen beim Verkauf.

Achten Sie darauf, alle relevanten Daten und Vergleichswerte heranzuziehen, und bleiben Sie flexibel in den Verhandlungen. Ein zu hoher Preis kann Käufer abschrecken, während ein zu niedriger Preis unnötige Verluste mit sich bringt.

Artikel von
Lisa Ihle
Frau Ihle arbeitet schon seit 2022 als Redakteurin bei JACASA. Hier kann sie ihr...
Frau Ihle arbeitet schon seit 2022 als Redakteurin bei JACASA. Hier kann sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit ihrem Interesse für den Immobilienmarkt, aktuelle Immobilentrends und -enwicklungen vereinen.
Lisa Ihle

Häufig gestellte Fragen– Quadratmeterpreis

  • Was ist der Quadratmeterpreis und warum ist er wichtig?

    Der Quadratmeterpreis bezeichnet den Preis pro Quadratmeter Wohnfläche einer Immobilie. Er ist wichtig, um den Marktwert einer Immobilie zu ermitteln und als Vergleichswert für ähnliche Objekte in derselben Region zu dienen.

  • Welche Faktoren beeinflussen den Quadratmeterpreis?

    Faktoren wie die Lage, der Zustand der Immobilie, die Nachfrage am Markt und die Ausstattung spielen eine entscheidende Rolle. Auch die Wohnfläche und der Zuschnitt der Räume wirken sich auf den Preis aus.

  • Wie berechne ich den Quadratmeterpreis meiner Immobilie?

    Um den Quadratmeterpreis zu berechnen, teilen Sie den Gesamtpreis der Immobilie durch die Wohnfläche in Quadratmetern. Vergleichen Sie diesen Wert mit ähnlichen Immobilien in Ihrer Region, um eine marktgerechte Einschätzung zu erhalten.

  • Wie kann ich den Quadratmeterpreis als Verhandlungsbasis nutzen?

    Der Quadratmeterpreis ist eine solide Grundlage für Verhandlungen. Es ist ratsam, Vergleichsdaten heranzuziehen und gegebenenfalls ein Wertgutachten erstellen zu lassen, um realistische Preisvorstellungen zu haben.

  • Welche Rolle spielt der Quadratmeterpreis im Kaufvertrag?

    Der Quadratmeterpreis wird oft im Kaufvertrag festgehalten, um den Kaufpreis pro Quadratmeter transparent zu machen. Abweichungen in der Wohnfläche können nachträglich zu rechtlichen Forderungen führen.

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