
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat kürzlich entschieden, den Leitzins unverändert zu lassen, was die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen dämpft. Trotz früherer Prognosen von drei Zinssenkungen in diesem Jahr bleibt der Zinssatz zwischen 5,25 und 5,5 Prozent, dem höchsten Stand seit über zwei Jahrzehnten. Fed-Chef Jerome Powell äußerte sich besorgt über die anhaltend hohe Inflation und signalisierte, dass es länger dauern könnte, bis die Inflation deutlich zurückgeht. Ursprünglich hatte die Fed für 2024 einen durchschnittlichen Leitzins von 4,6 Prozent prognostiziert, doch diese Einschätzung könnte sich ändern. Die Entscheidung, die Zinsen vorerst nicht zu senken, hat die US-Börsen positiv beeinflusst, da schlimmere Befürchtungen bezüglich weiterer Zinserhöhungen nicht eintraten. Powell betonte, dass eine Zinserhöhung unwahrscheinlich sei und dass die Fed ihre Bilanzabbaustrategie verlangsamen werde. Die nächste Zinsprognose der Fed wird im Juni erwartet.
Die Real Estate Arena 2024, die am 5. und 6. Juni in Hannover stattfindet, hat sich als führende Plattform für die mittelständische Immobilien- und Baubranche etabliert. Dieses Jahr liegt der Fokus auf digitalen Innovationen, insbesondere auf dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Ein Highlight ist der REAL PropTech Pitches von blackprint, bei dem PropTechs in elf Kategorien um den PropTech Germany Award 2024 konkurrieren. Mehr als 90 Prozent der teilnehmenden PropTechs konzentrieren sich auf Nachhaltigkeit und ESG-Optimierung. Eine Neuerung ist das WoWi-Quartier, das die Vernetzung in der Wohnungswirtschaft fördern soll. Technologische Innovationen werden im Haus der Zukunft präsentiert, das unter anderem durch schnelle Montage und effiziente Wärmepumpen besticht. Die Veranstaltung bietet auch eine Plattform für digitale Vernetzung durch die App talque, die es Teilnehmenden ermöglicht, sich digital zu verbinden und auszutauschen.
In Neufahrn, Bayern, wurde der Bauantrag eines Paares abgelehnt, weil das geplante Haus die Solaranlage des Nachbarn verschatten würde. Das Paar hatte geplant, ihr Zweifamilienhaus größer und näher an der östlichen Grundstücksgrenze zu errichten, was zu einer Verschattung der benachbarten Solaranlage geführt hätte. Solarmodule sind sehr empfindlich gegenüber Schatten, da selbst geringfügige Verschattungen die Effizienz der gesamten Anlage beeinträchtigen können. Der Bauausschuss entschied sich daher, den Antrag abzulehnen, um die Effizienz der erneuerbaren Energiequelle zu schützen. Das Landratsamt hat das letzte Wort, aber es wird nicht erwartet, dass die Entscheidung anders ausfällt. Das Paar hat jedoch die Möglichkeit, durch Gespräche mit dem Nachbarn eventuell eine Lösung zu finden und den Antrag erneut einzureichen.
Scout24, die Plattform hinter ImmobilienScout24, hat im ersten Quartal 2024 ein Umsatzwachstum von 11,7% auf 136,1 Millionen Euro verzeichnet. Der Betriebsgewinn stieg um 16,5% auf 79,5 Millionen Euro. Dieses Wachstum wurde vor allem durch das Privatkundengeschäft getrieben, während die Nachfrage nach Verkäufer- und Hypotheken-Mandaten schwach blieb. Trotz der gemischten Nachfrage bleibt das Unternehmen optimistisch und erwartet eine langsame Erholung des deutschen Immobilienmarktes im Jahr 2024. Scout24-Chef Tobias Hartmann äußerte sich zuversichtlich über die Aussichten und bestätigte die Prognosen des Unternehmens für das restliche Jahr.
Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei Poll Immobilien, gibt im Interview Einblicke in die aktuelle Lage des Immobilienmarktes. Er betont, dass das Interesse an Immobilien seit Anfang des Jahres wieder steigt, was teilweise auf stabilisierte Bauzinsen zurückzuführen ist. Ritter rät potenziellen Käufern, nicht länger auf sinkende Preise zu warten, da dies teuer werden könnte. In vier von acht deutschen Metropolen liegen die Immobilienpreise bereits über dem Vorjahresniveau, was auf eine mögliche Trendwende hindeutet. Ritter diskutiert auch die Herausforderungen und psychologischen Fallen, die Makler und Verkäufer beachten sollten. Seine Einschätzungen basieren auf seiner langjährigen Erfahrung und der Beobachtung des Marktes über die letzten 15 Jahre.
Ein aktuelles Urteil des OVG NRW ermöglicht Bauherren mehr Flexibilität bei der Gestaltung von Abstandsflächen. Laut Rechtsanwältin Ina Lompa dürfen bei Umbauten und Ausbauten, wie der Schaffung einer Maisonettewohnung im Dachgeschoss, die üblichen Vorgaben für Abstandsflächen überschritten werden. Dieses Urteil könnte die Bau- und Umbaumöglichkeiten in dicht bebauten Gebieten erheblich erleichtern und bietet neue Chancen für Immobilienentwickler und -besitzer. Die Entscheidung zeigt, dass Verschattung oder eine erdrückende Wirkung auf Nachbargrundstücke allein kein ausreichender Grund für die Ablehnung eines Bauvorhabens sind. Dies könnte zu einer Zunahme von Dachgeschossausbauten und ähnlichen Projekten führen, die bisher durch strenge Abstandsregeln limitiert waren.