
Grundstückspreise hängen von einer Vielzahl an Faktoren, wie Lage, Beschaffenheit und Grundstücksgröße ab. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Grundstückspreis festmachen können und wie hoch der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Deutschland ist.
Wie hoch die Grundstückspreise in Deutschland sind, hängt ganz von der Region ab. Die aktuellen Quadratmeterpreise für baureife Grundstücke variieren je nach Bundesland sehr stark.
Während der Grundstückspreis in München bei satten 2.000 € pro Quadratmeter liegen kann, liegt dieser in einer ländlichen Region Thüringens bei ca. 30 € pro Quadratmeter – ein deutlicher Preisunterschied. Eine Preistabelle der durchschnittlichen Grundstückspreise in Deutschland verschafft Überblick:
Bundesland | Grundstückspreis pro qm |
Baden-Württemberg | 243 € |
Bayern | 335 € |
Berlin | 931 € |
Brandenburg | 136 € |
Bremen | 194 € |
Hamburg | 1.106 € |
Hessen | 206 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 63 € |
Niedersachsen | 101 € |
Nordrein-Westfalen | 144 € |
Rheinland-Pfalz | 135 € |
Saarland | 109 € |
Sachsen | 120 € |
Sachsen-Anhalt | 48 € |
Schleswig-Holstein | 117 € |
Thüringen | 52 € |
Der durchschnittliche Grundstückspreis in München ist mit rund 2.800 € pro qm der teuerste in ganz Deutschland. Bekanntlich bewegen sich auch die Grundstückspreise für Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt im Spitzenbereich. Doch wie fällt der durchschnittliche Grundstückspreis der restlichen Großstädte Deutschlands aus und in welchen Städten sind die Preise am teuersten? Diese Tabelle zeigt die durchschnittlichen Grundstückspreise deutscher Großstädte.
Stadt | Grundstückspreis pro qm |
München | 2.800 € |
Stuttgart | 1.600 € |
Düsseldorf | 1.200 € |
Frankfurt am Main | 1.150 € |
Köln | 885 € |
Hamburg | 830 € |
Nürnberg | 730 € |
Berlin | 550 € |
Hannover | 485 € |
Essen | 400 € |
Bremen | 330 € |
Dresden | 300 € |
Dortmund | 300 € |
Leipzig | 200 € |
Die deutlichen Unterschiede der durchschnittlichen Grundstückspreise in Deutschland entstehen jedoch nicht ohne Grund. Wieviel der qm wert ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.
Zuallererst beeinflusst natürlich das Grundstück selbst und dessen Beschaffenheit den Grundstückspreis. Je nach Grundstücksgröße, eventueller Bebauung, zukünftiger Bebaubarkeit und Schnitt können Grundstückspreise stark schwanken. Beispielsweise erzielt ein verwinkeltes Grundstück mit wenig Bebauungsmöglichkeiten einen entsprechend niedrigen Preis.
Je nachdem, wie die Bodenbeschaffenheit und der Bodenwert eines Grundstücks ist, richtet sich auch der Preis danach. Wenn eine Fläche zum Beispiel sofort bebaut werden kann, dann steigt der Grundstückspreis meist. Muss eine Baufläche allerdings zuerst gerodet, gesäubert oder planiert werden oder befinden sich Altlasten im Boden, schmälert sich durch den Aufwand auch ihr Preis.
Während sich die Grundstückspreise beliebter Städte wie Berlin, Hamburg oder München ins unermessliche schrauben, fällt der Grundstückspreis in einer ländlichen Gegend im Gegensatz sehr gering aus. Der Grund: auf dem Land steht meist sehr viel Grundstücksfläche zur Verfügung, dementsprechend fallen die Preise nicht so hoch wie in eng bebauten Städten aus.
Neben der ländlichen, beziehungsweise städtischen Lage haben aber auch besondere Lagen einen großen Einfluss auf die Grundstückspreise. Beispielsweise sind Bauflächen am Meer oder Grundstücke mit schönem Ausblick beliebter, also auch teurer.
Die direkte Umgebung spiegelt sich ebenfalls in Grundstückspreisen wider. Eine gute Verkehrsanbindung, die Nähe zu Kitas, Arztpraxen und Bildungseinrichtungen machen Grundstücke besonders attraktiv.
Mit einer größeren Einwohnerzahl steigt die Nachfrage an Wohn- und Grundstücksfläche – auch dadurch werden Grundstückspreise beeinflusst. Zum Beispiel liegen die Grundstückspreise für München und Stuttgart dank großer Nachfrage im Spitzenbereich. Auf der anderen Seite sinken Grundstückspreise in Gegenden, aus denen gerade mehr Menschen wegziehen.
Ein Beispiel: Ein realistischer Grundstückspreis für ein Grundstück innerhalb einer Gemeinde, die unter 2.000 Einwohner hat, fällt zum Beispiel auf 70 € pro qm. Das Grundstück ist 700 qm groß. Der gesamte Grundstückspreis beträgt also 49.000 €.
Im Gegensatz liegt der Preis für ein 700 qm großes Grundstück in einer Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern bei 840.000 € – 791.000 € teuer als das gleich große Grundstück auf dem Land.
Einwohnerzahl | Grundstückspreis pro qm | Grundstückspreis bei 700qm |
Gemeinden unter 2.000 Einwohner | 70 € pro qm | 49.000 € |
Städte über 500.000 Einwohner | 1.200 € pro qm | 840.000 € |
Die Preise für Bauland sind in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. So ist der Preis pro Quadratmeter heute im Schnitt um 60 % teurer. Doch warum steigen die Grundstückspreise so drastisch?
Aufgrund der deutschen Immobilienknappheit ranken sich die Grundstückspreise immer weiter in die Höhe. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr Kapitalanleger in sicher geltende Immobilienwerte investieren wollen. Denn: die Kreditbedingungen für Baugeld sind vergleichsweise günstig, dementsprechend wollen immer mehr Menschen ihren Traum vom Eigenheim erfüllen – sie investieren in (den Bau von) Immobilien. Durch die daraus resultierende große Nachfrage steigt auch der Grundstückspreis pro qm.
Voraussichtlich werden die Grundstückspreise auch weiterhin in vielen Regionen steigen. Da es sich bei Bauland um eine begrenzte Ressource handelt, wird die Nachfrage immer größer. Dadurch werden auch die Preise immer weiter steigen.
Auf der anderen Seite ziehen immer mehr Menschen weg vom Land in die Stadt. Die sogenannte „Landflucht“ führt dazu, dass die Grundstückspreise in ländlichen Regionen eher niedrig ausfallen und sogar noch weiter fallen könnten.
Wer allerdings mit dem Gedanken spielt, ein Grundstück zu kaufen, der sollte nicht auf fallende Grundstückspreise warten. Denn in den vergangen Jahren kannte die Preisentwicklung für Immobilien und Grundstücke nur eine Richtung: aufwärts.
Um den Grundstückspreis, oder auch den sogenannten Bodenwert festzustellen, wird in der Regel das Vergleichswertverfahren angewendet – wie bei einer Immobilienbewertung.
Das Vergleichswertverfahren stützt sich auf den Vergleich von anderen Grundstücken, die sich in Beschaffenheit, Schnitt, Größe, Lage und Umgebung ähnlich sind. Das bedeutet, dass der festzustellende Wert des Grundstücks von Verkaufspreisen der Vergleichs-Grundstücke abgeleitet wird.
Beim Vergleichswertverfahren können daher keine Grundstücke miteinander verglichen werden, zwischen deren Verkauf beispielsweise zehn Jahre liegen. Mit anderen Worten ausgedrückt: Je ähnlicher die Vergleichsobjekte, desto größer ist die Aussagekraft der kalkulierten Grundstückspreise.
Den Verkehrswert eines Grundstücks kann man durch eine Grundstücksbewertung entweder kostenlos online ermitteln lassen, oder einen professionellen Gutachter bzw. Makler zurate ziehen.
Der Bodenrichtwert ist ein wichtiger Anhaltspunkt für die Wertermittlung des Grundstückspreises. Er beschreibt den durchschnittlichen Quadratmeterpreis von unbebautem Boden in einer bestimmten Region (Bodenrichtwertzone). Er fällt – wie so oft – für jede Region unterschiedlich aus und hängt ebenfalls von Faktoren wie Grundstück, Lage, Bodenbeschaffenheit und Marktlage ab. Zusammen mit den genannten Faktoren wird so der Verkehrswert des Grundstücks ermittelt.
Der Bodenrichtwert kann über die öffentlich zugänglichen Bodenrichtwertkarten eingesehen werden. Diese werden regelmäßig von den zuständigen Gutachterausschüssen für Grundstückswerte veröffentlicht, zunehmend sogar online.
Gutachterausschüsse gibt es in allen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Bodenrichtwerte sind meist schon auf den jeweiligen Landesportalen zu finden – in den meisten Bundesländern völlig kostenlos und frei zugänglich. Lediglich Bayern, Bremen und Niedersachsen erheben eine Gebühr für die Online-Ermittlung des Bodenrichtwerts.
Wer über einen Grundstückskauf oder Grundstücksverkauf nachdenkt, sollte sich im Voraus unbedingt über den Bodenrichtwert in der Region seines Grundstücks informieren, um den Grundstückspreis pro qm besser abwägen zu können.
Der Bodenrichtwert dient lediglich zur Orientierung und gibt keine endgültige Auskunft über tatsächliche Grundstückspreise. Denn auch sehr nah beieinander liegende Grundstücke mit dem selben Bodenrichtwert können sich durch Faktoren wie beispielsweise Bodenbeschaffenheit und Ausblick stark voneinander unterscheiden. Im Umkehrschluss fällt der Grundstückspreis trotz selbem Bodenrichtwert unterschiedlich hoch aus.
Wer ein Grundstück kaufen möchte, kann sich noch nicht auf den Grundstückskosten ausruhen: Meist entstehen neben dem Kaufpreis noch weitere Nebenkosten.
Den Grundstückspreis kann man durch eine Grundstücksbewertung entweder kostenlos online ermitteln lassen, oder einen professionellen Gutachter zurate ziehen. Grundstückspreise werden mithilfe des Vergleichswertverfahrens ermittelt – Der kalkulierte Wert wird durch das Verglichen von Verkaufspreisen von ähnlichen Grundstücken abgeleitet.
Der Bodenrichtwert dient lediglich zur Orientierung und gibt keine endgültige Auskunft über den tatsächlichen Grundstückswert. Auch sehr nah beieinander liegende Grundstücke mit dem selben Bodenrichtwert können sich durch Faktoren wie beispielsweise Bodenbeschaffenheit und Ausblick stark voneinander unterscheiden und unterschiedlich teuer sein.
Wie hoch die Grundstückspreise in Deutschland sind, hängt ganz von der Region ab. Die aktuellen Quadratmeterpreise für baureife Grundstücke variieren je nach Bundesland sehr stark.
Während der Grundstückspreis in München bei satten 2.000 € pro qm liegen kann, liegt dieser in einer ländlichen Region Thüringens bei ca. 30 € pro qm.